Das vergangene Jahr zu beschreiben, fällt mir ziemlich leicht. Es war das Jahr der 6 Monate oder auch „wenn die Saison nur 6 Monate dauert“ trifft es als Untertitel am besten.
Schon verletzt gestartet, kam ich in 2019 nie richtig in Fahrt. Nachdem ich meine beiden Zehen, die ich mir kurz vor dem Jahreswechsel der Reihe nach gebrochen hatte, auskuriert hatte, ging es wieder an das Konditionstraining.
Den Marrakesch Halbmarathon im Januar musste ich leider absagen und die Laufsaison 2019 somit verspätet starten. Als Ersatz hatte ich mir dann den 6. Napoli City Halbmarathon rausgesucht. In der Hoffnung, im südlichen Italien frühlingshafte Temperaturen vorzufinden, machte ich mich auf den Weg an den Golf von Sorrent. Warm war es hier allerdings überhaupt nicht, wie Ihr meinem Laufbericht entnehmen könnt.
Auf der Langstrecke im Bereich Trail konnte ich erneut einen Startplatz für die Teilnahme beim 8. Ibbenbürener Klippenlauf über knapp 25 Kilometer verbuchen.
Weitere Läufe des Jahres über meine Langstrecke Halbmarathon waren dann noch der 14. Mercedes-Benz Bratislava Halbmarathon und der 8. Volkswagen Bukarest Halbmarathon. Dann war Feierabend für das gesamte Jahr.
Mein Knie machte mir leider einen Strich durch die Rechnung. Laufen konnte ich eigentlich recht gut, nur ab Kilometer 7-10 stellte sich ein Druckschmerz ein, der auch nach den Laufeinheiten immer stärker wurde. Das MRT ergab dann einen Innenminiskus Hinterhornanriss. Herzlichen Glückwunsch!
Neben meinen drei Länderläufen konnte ich bis zur Mitte des Jahres noch ein paar kleinere Läufe in der Region absolvieren. So standen 1 Wettkampflauf über 5 Kilometer in Stromberg (40. Burggrafenlauf), 4 Läufe über 10 Kilometer sowie 1 weiterer Lauf über 9,2 Kilometer (42. Coesfelder Heidelauf) auf dem Programm. Somit konnte ich am Ende des Jahres 2019 meine insgesamt absolvierten Wettkampfläufe an zwei Händen abzählen – es waren exakt 10 Läufe.
Zu meinen Wettkampfläufen kommen aber immer auch noch meine Trainingsläufe. Hier war ich in der ersten Hälfte des Jahres zumindest plangemäß unterwegs.
Die regulären Trainingsläufe, die ich so in Lüdinghausen und anderswo absolviert habe, sind meine Grundlage für meine Wettkampfläufe. Im Vergleich zum Vorjahr habe ich hier logischer Weise einen deutlichen Rückgang der Trainingseinheiten von 141 auf nunmehr nur noch 56 Einheiten zu verzeichnen.
Insgesamt war ich somit 612 Kilometer auf der Laufpiste unterwegs. Damit konnte ich mein selbst gestecktes Laufziel von 1.800 Kilometern in 2019 nicht „ganz“ erreichen. Mit gebrochenen Zehen und einem Miniskusschaden läuft es sich eben auch nicht optimal und man muss auch wissen, wann man besser pausiert, um nachher nicht vollends platt zu sein.
Zielsetzung für 2020 ist es nun erst einmal ganz geschmeidig die 1.000 Kilometer-Marke zu knacken und damit wieder langsam anzufangen. Neben der Lauferei habe ich mir auch vorgenommen, mehr Ausgleichssport zu betreiben. Mein Indoorbike steht schon im Keller bereit und das Mountainbike wird auch regelmäßig in der schönen Landschaft um Lüdinghausen zum Einsatz kommen. Sicher werde ich aber auch regelmäßig das örtliche Schwimmbad nutzen, um ein paar Bahnen in den Abendstunden zu absolvieren.
Meine Durchschnittsdistanz lag in 2019 bei 9,94 Kilometern. Damit ist sie im Vergleich zu 2018 (11,24 km) leicht gesunken, da ich die Halbmarathons und andere Langstrecken in 2019 nicht absolvieren konnte. Das nenne ich dann mal einen plangemäßen Rückgang.
Dies zeigt sich auch in der Betrachtung der Distanz-Zonen. Während ich meine Distanzen von 2015 bis 2018 ausbauen konnte, fällt das Jahr 2019 nun deutlich zurück. In 2020 wird es dann vielleicht wieder ein Anwachsen der Distanzen geben. Ich arbeite dran.
Meine durchschnittliche Pace-Zeit hat sich in 2019 mit 5,20 min/km dennoch verbessert bzw. ich war schneller unterwegs. In meinen Läufen war ich immer recht ordentlich unterwegs und auch in den Trainings, die ich absolvieren konnte, bin ich vermehrt auf Zeit gelaufen. In 2018 lag die Pace-Zeit noch bei 5,29 min/km. In meinen Wettkämpfen habe ich zwar ordentlich Gas gegeben, neue Bestzeiten waren jedoch nicht zu erzielen.
Bezogen auf die Pace-Zonen war ich in 2019 überwiegend in Zone 4 (5:30-5:01 min/km) und in Zone 3 (6:00-5:31 min/km) unterwegs, also recht moderat. Die langsamen Zonen 1 und 2, die sich vermehrt auf den Trails einstellen, kamen in 2019 kaum bzw. gar nicht vor. Auch ein Grund, warum meine Pace-Zeit im betrachteten Zeitraum schneller wurde.
Kürzere Laufeinheiten, bei schnellerem Tempo, hatten somit auch Auswirkungen auf meine durchschnittliche Dauer je Trainingseinheit. Im Schnitt war ich in 2019 rund 50 Minuten je Trainingseinheit unterwegs. In 2018 lag der Wert noch bei rund einer Stunde.
Bei Betrachtung der Dauer je Trainingseinheit-Zonen zeigt sich ebenfalls der Rückgang. Dies ist bei derart eingeschränktem Laufverhalten aber logisch und auch vorhersehbar. Da ich die Langstrecke in 2020 nunmehr hoffentlich vermehrt wieder laufen werde, ist die Entwicklung hier klar vorgezeichnet. Es wird wieder mehr Zeit/Trainingseinheit investiert werden müssen, was ich aber gerne mache, wenn es denn klappt.
Meine gelaufenen Höhenmeter konnte ich in 2019 nicht ausbauen, da ich weder bei relevanten Trailläufen in der Region noch im Sommerurlaub entsprechende Läufe absolvieren konnte. Schlussendlich schließe ich 2019 mit 3.160 erklommenen Höhenmetern ab, wo es noch in 2018 rund 11.600 Höhenmeter waren.
Herausragende Monate waren hier der Februar mit 528 gelaufenen Höhenmetern, der März mit 1.174 Höhenmetern und der Juni mit 473 Höhenmetern.
Im Februar zeichnete im Wesentlichen der 6. Napoli City Halbmarathon mit 222 Höhenmetern verantwortlich. Im März trugen der 8. Ibbenbürener Klippenlauf 502 Höhenmeter und ein Trainingslauf in den Baumbergen mit 287 Höhenmetern zur Aufwertung der Statistik bei. Im Juni machte sich mein letzter Wettkampflauf, der 33. Briloner Pfingstwaldlauf, mit 255 Höhenmetern und ein Trainingslauf in der Haard mit 218 Höhenmetern bemerkbar.
Soviel nun aber zum statistisch trockenen Zahlensalat.
Für 2020 ist die Planung bereits in vollem Gange, wenn auch momentan noch etwas gebremst, da ich erst einmal schauen möchte, wie schnell ich wieder in Form bin und wie ich auch die Belastung eines Halbmarathons wegstecken kann.
Nichts desto trotz habe ich meinen ersten Lauf für Anfang April geplant. Hier möchte ich den Grand Union Canal Half Marathon von Uxbridge nach Watford in der Nähe von London laufen. Den gleichen Lauf gibt es dann im November in einer Herbstedition in die entgegengesetzte Richtung von Watford nach Uxbridge. Wer hier fleißig liest, der kennt dieses Modell vom Down Tow Up Flow Half Marathon, den ich in 2016 und 2017 absolviert hatte. Beide Läufe sind vom selben Anbieter Purple Patch Running Club, der sehr familiäre und vor allem Läufe anbietet, die etwas anders sind, als die üblichen Straßenläufe.
Dann würde ich gerne noch meine Läufe aus 2019 absolvieren, die ich krankheitsbedingt absagen musste. Dies ist zum einen der Tiflis Halbmarathon in Georgien und die Eurosport International Malta Challenge, drei Läufe an drei Tagen (5, 16 und 21 km), die zusammen die Marathondistanz ergeben. Und ansonsten muss man mal sehen, was sich so unterjährig bietet. Der AIMS Kalender hilft mir hier sehr gut bei der Auswahl der möglichen Halbmarathons.
Größtes Ziel für 2020 ist jedoch erst einmal wieder in Form zu kommen und vor allem Gewicht abzubauen. Dass dies gelingt, liegt nicht zuletzt an einer gewissen Disziplin und der Überwindung des inneren Schweinehundes. Motivation ist sicher genug da und somit gebe ich nun Gas für 2020.
Euch wünsche ich erst einmal allzeit gute Läufe einen guten Start in 2020 und vor allem viel Gesundheit, denn ohne die geht gar nichts!