Werbung. Die Produkte wurden selbst gekauft – eine Überlassung durch die Hersteller erfolgte nicht. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen wieder.
Das Angebot an Laufschuhen scheint einen zu erschlagen. Wenn ich mir ab und zu die Angebote an neuen Laufschuhen so anschaue, dann habe ich den Eindruck, nach nunmehr drei Jahren Laufpraxis kenne ich immer noch nicht alles. Das verwundert mich dann schon sehr.
Im Endeffekt muss man sich nicht von immer neuen Begrifflichkeiten und Gimmicks in die Irre führen lassen, denn eine einfache Aufteilung des Laufschuhangebots in 5 Kategorien ist möglich und bildet die Basis für alle Schuhe. Bei Laufschuhen ist es nicht anders, als bei einem normalen Schuhkauf auch. Es kommt eben darauf an, wofür man einen Schuh benötigt, also für welche Art Strecke und vor allem für welche Art Fußbeschaffenheit.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht und die einzelnen Kategorien und ihre prägnantesten Merkmale hinausgefiltert:
Den Standardschuh bildet der Neutralschuh. Läufer mit normalem Laufverhalten sind mit einem solchen Schuh sehr gut bedient. Dies bedeutet, der Läufer verfügt über normales Abrollverhalten und hat keine Fehlstellung der Gelenke.
Üblicherweise verfügt der Schuh über eine vernünftige Dämpfung im Fersenbereich und eignet sich somit gut für kurze, mittlere und lange Wegstrecken unter Wettkampf- als auch Trainingsbedingungen.
Die normale Laufbewegung des Läufers wird unterstützt und der Tragekomfort ist hoch. Dieser Laufschuh entwickelt seine Stärken auf Asphalt und weniger im Gelände. Entsprechend sind die Sohlen weniger profiliert und dafür abriebfester und langlebiger konzipiert.
Ich verwende als Neutralschuh den New Balance M890 v4. Meinen Produkttest findet Ihr hier.
Steckbrief des Neutralschuhs:
- gute Dämpfung im Fersenbereich
- Unterstützung der natürlichen Laufbewegung
- normales Laufverhalten
- hoher Tragekomfort
- Einsatz: Training und Wettkampf (lange Strecken)
Läufer, die eine Fehlstellung im Bereich der Gelenke haben und mit dem Innenfuß leicht oder auch stärker nach innen einknicken, sind mit dem Stabilitätsschuh besser bedient. Die so genannte Überpronation des Fußes wird durch eingebaute Pronationsstützen verhindert und eine etwaige Verletzungsgefahr eingedämmt.
Die Dämpfung des Schuhs ist deutlich stärker ausgeprägt, als beim Neutralschuh und die Sprengung, also der Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorfuß, damit mittel bis stark ausgeprägt.
Bei diesem Schuh kommt es weniger darauf an, möglichst schnell unterwegs zu sein, als vielmehr darauf, den Läufer die nötige Unterstützung und Sicherheit, eben Stabilität des Fußes zu bieten.
Insbesondere eignet sich der Schuh deshalb für längere Wegstrecken im Trainings- als auch Wettkampfmodus.
Als Stabilitätsschuh habe ich den Saucony Guide 7 in meinem Fundus. Einen Produkttest dieses Schuhs findet Ihr hier.
Steckbrief des Stabilitätschuhs:
- Stützelemente an der Innenseite
- Optimal bei Überpronation
- Einsatz: Training und Wettkampf für Überpronierer (lange Strecken)
Immer nur Asphalt? Möchte dies das Läuferherz? Sehr wahrscheinlich nein. Denn ebenso, wie wir im normalen Alltag die Schuhe wechseln, so sollten wir dies auch bei den Laufschuhen machen.
Wenn der Wald oder der Trail ruft, dann empfiehlt sich eine deutlich profiliertere Sohle, die zum Beispiel der Trailrunningschuh bietet.
Im Gelände kommt es nicht auf Schnelligkeit an. Hier zählen guter Gripp und optimaler Halt des Fußes. Die Sohlen dieser Schuhe sind stark profiliert, um auch bei schlammigen und nassen Untergründen eben diesen optimalen Gripp zu bieten.
Auch die Oberfläche des Schuhs unterscheidet sich deutlich. Während man bei normalen Laufschuhen eher auf eine Mesh-Oberfläche setzt, zählen bei den Trailrunningschuhen insbesondere Haltbarkeit und Atmungsaktivität oder gar Wasserdichtigkeit. GORE-TEX-Materialien werden hier bevorzugt eingesetzt, da diese die genannten Eigenschaften aufweisen.
Schaut Euch doch einfach mal meinen Produkttest des Salomon Speedcross CS 3 an. Da gehe ich noch detaillierter auf die Spezifikationen von Trailrunningschuhen ein.
Steckbrief des Trailrunningschuhs:
- hohe Stabilität
- Strapazierfähigkeit und Wasserdichte
- Einsatz: naturbelassenes Gelände
Ganz Basic wird es jetzt bei den Lightweight- oder Wettkampfschuhen. Die Hersteller versuchen hier den Spagat zwischen Dynamik, also verbessertem Abrollverhalten zur Generierung von Schnelligkeit, verbunden mit einer adäquaten Dämpfung.
Insofern kann eine Dämpfung bei einem derartigen Schuh immer nur minimal sein. Auch wird weitestgehend auf Stützungen verzichtet. Der Begriff Lightweight macht es deutlich. Viel Gewicht hat man hier am Fuß nicht mitzuschleppen.
Der Leightweight-Schuh eignet sich so auch nur für Trainings, kurze Wegstrecken oder aber eben den Wettkampf. Längere Strecken sollte man tunlichst vermeiden, da der Fuß am Ende doch immer auch Unterstützung durch Dämpfungen oder aber ein leichtes Fußbett benötigt. Fatal wäre es, wenn die Kombination aus minimalem Gewicht und maximaler Strecke zu Schäden am Gelenk- und Muskelapparat führen würden und das Laufen dadurch zukünftig zumindest temporär nur eingeschränkt statt finden könnte.
Auch einen Lightweight-Schuh nenne ich mein Eigen, nämlich den ASICS Gel-Noosa Tri 10, den ich in meinem Produkttest als Farbkasten für die Füße tituliert habe. Schaut ihn Euch an, dann wisst Ihr warum.
Steckbrief des Lightweight- oder Wettkampfschuhs:
- geringes Gewicht
- Dynamik und Dämpfung
- Einsatz: Leichtes Training und Wettkampf (kurze Strecken)
Viel Schuh, wenig Schuh und gar kein Schuh? Gar kein Schuh symbolisiert am ehesten der Natural-Running-Schuh. Hier wird es nun ganz minimalistisch. Die Hersteller verzichten auf jegliche Führung, gewähren nur minimalste Dämpfung und die Sprengung ist fast nicht vorhanden. Diese Schuhe sind durch eine extrem flache Bauweise charakterisiert, d.h. der Höhenunterschied zwischen Vorfuß und Ferse, generiert durch die Zwischensohle, ist marginal.
Dieser Schuh eignet sich für Läufer, die zum einen über entsprechende Muskelkraft und über keinerlei Einschränkungen, wie zum Beispiel Überpronation, verfügen. Natural-Running fördert ein natürliches und damit direktes Laufgefühl. Nur Barfußlaufen ist noch direkter. Leichtigkeit und Atmungsaktivität stehen hier an erster Stelle.
Einsatzort derartiger Laufschuhe ist vornehmlich der Strand oder aber natürliches Gelände mit weichem Untergrund – denn niemand läuft gerne über spitze Steine. Diesen Schuh habe ich nicht im Fundus – meine Achillessehne dankt es mir.
Steckbrief des Natural-Running-Schuhs:
- natürliches Laufgefühl
- flache Mittelsohle
- geringe Sprengung
- weniger Dämpfung und mehr Flexibilität
- Einsatz: Abwechslung zum normalen Training
Ganz viel weitere Informationen und Laufschuhtipps findet Ihr zum Beispiel auf der Seite von joggen.de oder auf der Seite von Sportscheck.
Grundsätzlich ist immer empfehlenswert, eine Laufanalyse durchführen zu lassen. Die kann man in allen gut ausgestatteten Laufsportfachgeschäften zumeist kostenlos durchführen lassen. Dort bekommt Ihr auch eine vernünftige Beratung. Nichts wird Euch nachhaltiger in Erinnerung bleiben, als ein Schaden aufgrund falscher Schuhe.
Viel Spaß beim Shoppen und ausprobieren der für Euch passenden Schuhe – damit eins gilt: Allzeit gute Läufe!
Ich laufe auch gerne, aber meine Füße machen nicht lange mit da ich Hallux Valgus habe und es immer schmerzt.
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