Jahresrückblick 2021 & Ausblick 2022

Nachdem 2020 im Wesentlichen das Jahr der virtuellen Läufe war, lief es im Jahr 2021 dann schon wieder ein wenig normaler ab. Aber auch da ging es erst in Richtung zweiter Jahreshälfte bei mir wieder richtig los.

Nachdem ich nach langer Zeit mal wieder Probleme mit der Achillessehne hatte, musste ich diese in den ersten drei Monaten erst einmal wieder in den Griff bekommen und startete das Lauftraining entsprechend langsam und vorsichtig.

Dann kam ich aber überraschend schnell wieder in den Tritt und war auch recht fit. Ich startete im März mit kleinen Laufeinheiten von 5 Kilometern, baute diese dann sukzessive über 6 auf 7 Kilometer aus und Ende März konnte ich schon wieder einen 10er laufen. Neben der Lauferei habe ich zudem viel Ausgleichssport, wie Fahrradfahren, Wandern und Schwimmen betrieben.

Meine Zielsetzung war, beim Wings for Live World (App) Run mit dem Lüdinghauser Lauftreff zu starten, was auch funktionierte. Der Halbmarathon sollte es werden, nur leider spielte das Wetter absolut nicht mit. Exakt an diesem Sonntag sollte der Sommer sein Stelldichein geben. Nachdem es die vorangegangenen Wochen immer kalt und regnerisch war, musste an diesem Sonntag die Sonne brennen und die Temperaturen waren plötzlich sommerlich.  Ganze 10,6 Kilometer, also einen halben Halbmarathon schaffte ich, dann war der Saft vollends raus.

Für 2021 hatte ich im Weiteren meine aus dem Vorjahr abgesagten Halbmarathons, den Tiflis Halbmarathon und den Eurosport International Malta Challenge vorgesehen. Am Ende wurde daraus aber auch in 2021 wieder nichts. So schiebe ich mittlerweile eine ganze Reihe Gutschriften vor mir her und hoffe, dass ich einiges davon in 2022 „ablaufen“ kann.

Aber mir boten sich ein paar neue Chancen, die ich direkt nutzte. So konnte ich im Juni beim 16. Gorch-Fock-Lauf teilnehmen. Hier bastelte ich mir bei freier Streckenführung einen Halbmarathon zurecht, den ich dann auch erfolgreich abschließen konnte.

Im September fand dann in Kopenhagen der 7. Kopenhagen Halbmarathon statt, den ich natürlich auch direkt gebucht hatte. Dies war der erste wirklich richtige Halbmarathon mit allem Drum und Dran. Quasi wie früher, als die Welt noch in Ordnung war. Es hat halt Vorteile, wenn über 80 % der Bevölkerung sich impfen lassen! Es war ein echtes Gänsehautgefühl.

Nachdem meine Zeit auch noch richtig gut war, war ich angefixt und suchte nach weiteren Möglichkeiten. Leipzig rief. Zwar bereits Ende Oktober und in gefühlter Corona-Hochsaison, aber der 7. Leipzig Halbmarathon fand unter dem Motto „Geschichte laufend erleben“ statt. Leider aber für mich mit einem nicht so erfreulichen Ergebnis, da ich überhaupt nicht in den Lauf rein fand.

Neben diesen wenigen Wettkampfläufen standen bei mir aber auch die vielen unterjährigen Trainingsläufe auf dem Programm. Mit Beginn des Jahres konnte ich diese sukzessive ausbauen und das Laufen funktionierte wieder reibungslos. Die Achillessehne meldete sich nicht, alles war prima verheilt.

Die regulären Trainingsläufe, die ich so in Lüdinghausen und anderswo absolviert habe, sind meine Grundlage für meine Wettkampfläufe. Im Vergleich zum Vorjahr war ich aber weniger unterwegs, da ich eben auch viele Alternativsport betrieben habe. Von 104 Laufeinheiten in 2020 konnte ich in 2021 nun lediglich 75 Laufeinheiten verbuchen.

Häufigkeit

Insgesamt war ich somit 774 Kilometer auf der Laufpiste unterwegs. Damit konnte ich mein selbst gestecktes Laufziel von 1.000 Kilometern in 2021 leider nicht erreichen. Zielsetzung für 2022 bleibt die 1.000 Kilometer-Marke.

Distanz

Für mich ist es wichtiger, neben der Lauferei mehr Ausgleichssport zu betreiben. Bei Zwift, einem virtuellen Radprogramm, was ich unbedingt empfehlen kann, bin ich regelmäßig unterwegs. 100 km die Woche radele ich im Keller mittlerweile problemlos runter. Mein im letzten Jahr neu gekauftes Mountainbike musste ich bereits aufgrund eines Rahmenbruchs austauschen und das neue Rad strahlt mich immer an, weil es auf die Piste will. Eine alte Leidenschaft habe ich in den letzten Jahren schon vermehrt wieder reaktiviert – das Bergsteigen und Bergwandern. Ausgedehnte Hüttentouren machen den Kopf unheimlich frei – solltet Ihr auch mal probieren. Und das Schwimmbad ruft auch regelmäßig zum Training.

All das führt dann hoffentlich zu einer merklichen Gewichtsreduktion, was wiederrum für meine Knie, Muskeln und Sehnen gut ist – aber ich esse doch so gerne – leider zu viel Süßkram!

Zurück zur Statistik. Meine Durchschnittsdistanz lag in 2021 unverändert bei 9,98 Kilometern. Zwar war die Ausbeute an Halbmarathons und Langstrecken übersichtlich, aber die einzelnen gelaufenen Strecken waren vielfach im zweistelligen Bereich angesiedelt, so dass ich den Schnitt halten konnte.

Durchschnitt_Distanz

Dies zeigt sich auch in der Betrachtung der Distanz-Zonen. Während ich meine Distanzen von 2015 bis 2018 ausbauen konnte, fiel das Jahr 2019 krankheitsbedingt zurück. In 2020 konnte ich die Range der Distanzen ein wenig spreizen, was sich auch in 2021 bei den niedrigeren Distanzen fortsetzte. Das ist sicher nicht verkehrt, da nur Langstrecke und immer mehr und mehr laufen auch nicht gut ist. Eine gesunde Mischung der Strecken ist zu etablieren und dies ist mir in 2021 gelungen.

Distanz-Zonen

Meine durchschnittliche Pace hat sich in 2021 mit 5,24 min/km im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls nicht verändert. Den Bereich um 5:20 min/km finde ich nun schon recht flott und ich denke, dies reicht auch für meine Verhältnisse. Schnellere Leistungen erfordern erst einmal Gewichtsreduktion, dann kommt der Rest von allein.

Durchschnitts-Pace

Bezogen auf die Pace-Zonen war ich in 2021 überwiegend in Zone 4 (5:30-5:01 min/km), in Zone 3 (6:00-5:31 min/km) und in den niedrigeren Zonen 2 (6:30-6:01 min/km) und 1 (> 6:31 min/km) unterwegs – dies recht gleichverteilt. Hier zeigen sich meine gelaufenen Trails, die naturgemäß in den langsameren Zonen stattfinden. Insgesamt hielten sich die Zonen aber die Waage, was die gleichbleibende Durchschnitts-Pace erklärt.

Pace-Zonen

Aufgrund meines recht moderaten Laufverhaltens ergaben sich auch keine Auswirkungen auf meine durchschnittliche Dauer je Trainingseinheit. Im Schnitt war ich in 2020 und 2021 rund 50 Minuten je Trainingseinheit unterwegs.

Durchschnitts-Dauer

Bei Betrachtung der Dauer je Trainingseinheit-Zonen zeigt sich der gleiche Effekt, wie bei den Distanz-Zonen. Die Range im Bereich der Dauer je Trainingseinheit-Zonen konnte ich ausbauen. Dies sowohl bei den langen Einheiten leicht nach oben, besonders aber auch nach unten im Hinblick auf kürzere Einheiten. Auch dies ist sinnvoll, da der Körper nicht immer nur höher, schneller und weiter kann, sondern auch mal Zeit für Regeneration braucht und somit kleinere Einheiten durchaus ratsam sind.

Dauer-Zonen

Meine gelaufenen Höhenmeter konnte ich in 2021 deutlich ausbauen. Während ich in 2020 mit 3.055 erklommenen Höhenmetern abschloss, erreichte ich in 2021 rund 3.635 Höhenmeter. Die Baumberge habe ich mit ihren unerschöpflichen Routen an tollen Trails für mich entdeckt und in 2021 weiter ausgebaut. Besonders schlugen jedoch meine 3 Trails auf den Brocken, die ich auch in der Rubrik Discover beschrieben habe, mit 1.709 Metern zu Buche.

Höhenmeter

Beim Wandern habe ich fast den Mount Everest erreicht. Hier blicke ich auf 8.176 Höhenmeter zurück, was aber auch einem Himalaya-Riesen entspricht. Der Dhaulagiri ist exakt so hoch. Habe ich da etwa eine neue Herausforderung gefunden – Höhen der Himalaya-Gipfel erwandern?

So viel zum statistisch trockenen Zahlensalat. Was bringt 2022?

Für 2022 gibt es keine wirkliche Planung.  Ich nehme an Läufen alles mit, was geboten wird und was in den Zeitplan passt. So habe ich bereits im Januar am 10. Meia Maratona do Funchal auf Madeira teilgenommen. Ich hatte mich kurzfristig angemeldet, aber anders geht es in diesen Zeiten ja auch nicht.

Ende Februar hatte ich den 7th Carthage Race Marathon in Tunis über die Halbmarathonstrecke genannt. Dieser Lauf wurde nun Corona bedingt auf Ende Mai verschoben. Zum Glück konnte ich bei Tunisair kostenlos umbuchen. Danke dafür!

So habe ich nun im März den The 2022 Athens Half Marathon in Athen eingeschoben. Vielleicht ein erster Vorgeschmack für einen ersten Marathon, dann auf der Originalstrecke von Marathon nach Athen?

Im April folgt dann ebenfalls eine Altlast, nämlich die Frühlingsedition des Grand Union Canal Half Marathon 2022 von Uxbridge nach Cowley bei London. Im November steht vielleicht der Lauf dann noch einmal in die andere Richtung auf dem Programm. Meine Gutscheine müssen halt weg.

Alle weiteren Läufe, wie Malta und Tiflis, werde ich mir kurzfristig anschauen, ob sich eine Buchung lohnt. Und dann gibt es ja noch den AIMS-Kalender, in dem hunderte von tollen Läufen weltweit verzeichnet sind. Da findet sich sicher noch das eine oder andere Schmankerl.

Jetzt heißt es aber erst einmal wieder in den Tritt kommen. So ein bisschen habe ich nämlich den Eindruck, bin ich aus meinem Trott herausgefallen und muss erst mal wieder richtig in Fahrt kommen. Die wöchentliche Laufroutine mit festen Tagen und Strecken werde ich wieder einrichten und dann mal sehen, wo es einen so hinführt.

Ich wünsche Euch eine schöne und aufregende Saison 2022 und allzeit gute Läufe!

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