Auch in diesem Jahr startete Brooks seine Run Happy Tour, natürlich auch mit dem finalen Abschluss in Münster. Münster scheint, obwohl hier der Sitz des Sportartikelausstatters ist, nicht unbedingt die beste Adresse für derartige Events zu sein, so hat Brooks doch jedes Jahr immer wieder Probleme, eine geeignete Routenführung zu finden. Offensichtlich ist das Ordnungsamt der Stadt Münster extrem bürokratisch veranlagt, wenn es um Auflagen und Genehmigungen geht.
Auf der Brooks-Seite heißt es: „Zusammen einfach draufloslaufen, neue Perspektiven entdecken, Asphalt atmen, Treppen und Tunnel überwinden und an Ecken kommen, die man mit dem Auto gar nicht erreicht: Darum geht es. Nicht um die Kilometerzahl, nicht um die Zeit oder wer der Beste ist.“
Die Ecken, wo man mit dem Auto nicht hinkommt, habe ich nun auch im zweiten Jahr meiner Teilnahme in Münster zumindest noch nicht gefunden. Danke Ordnungsamt Münster – run happy and free your Behördenmind!
So fand sich der diesjährige Start der Tour auch in einer etwas abgelegenen Ecke Münsters Nordstadt wieder, nämlich an der Wienburgstraße, schön versteckt, wo kaum einer lang kommt. Auf dem Seitenstreifen standen der bekannte Brooks Truck sowie die diversen Zelte der Anmeldung und des Schuhverleihs. Die Läufer parkten sich direkt auf der Straße, durchaus zum missfallen einzelner ambitionierter Radfahrer, die wenig Verständnis für das Betätigen ihrer Bremsen hatten. Aber Masse gewinnt und wir waren viele!
Um 18 Uhr gab es wieder Shirts von Brooks. Ich fand die nicht so gelungen, da sie aus Baumwolle waren, also zum Laufen eher ungeeignet sind. Andere sollten sich daran erfreuen. Dann hieß es warten. Im Vorfeld hatten wir alle farbige Armbänder bekommen. Jetzt zeigte sich wofür. Es war die Gruppeneinteilung. Ich hatte gelb und war in der dritten Gruppe. Die Gruppe mit dem Flamingo.
Ein Brooks-Mitarbeiter hatte wohl zur Strafe die Aufgaben bekommen, mit diesem Riesenviech zu Laufen. Für ihn schlecht, für uns echte Belustigung.
Von der Wienburgstraße führte uns der Weg erst einmal stadtauswärts. An der Kreuzung Kanalstraße mussten wir warten, da die Ampel rot war. Erschwerend kam hinzu, dass die Gruppe, die vor uns gestartet war, noch langsamer als wir unterwegs war, wir diese aber auch nicht einholen durften. Also erneut Tempo rausnehmen. Pacezeit 8:39 min/km. Oh ha, das war mit Abstand die langsamste Zeit, die ich jeh „gelaufen“ war.
Und es ging weiter Richtung Coerde und die Speicherstadt. Erneut mussten wir eine Zwangspause einlegen, da die Bahnschranke an der Strecke Münster-Rheine geschlossen war. Zeit, um die Naturtoilette zu nutzen. Es ging aber schnell weiter und wir liefen kurz nach dem Bahnübergang nach rechts in den Kiesekampweg, der uns parallel der Bahnstrecke zum Bahnhalt Zentrum Nord führte. Hier unterquerten wir die Gleise und liefen weiter Richtung Nevinghoff, machten eine kleine Ehrenrunde in der Vorfahrt der Sparkassen Informatik, um dann an der Aa entlang weiter Richtung Stadt zu laufen.
In Höhe der Wibbeltstraße überquerten wir die Aa über die neue Aabrücke, die man hier gebaut hatte. Die Brücke war ordentlich am Schwingen. Hauptsache der Statiker hatte derartige Belastungen im Blick gehabt? Die Brücke hielt und wir liefen ein Stück entlang der Kanalstraße um dann in das angrenzende Wohngebiet einzubiegen. Es folgten Jostestraße, Bahlmannstraße, Langemark- und Wibbeltstraße. Wie heißt das neudeutsch? Meine Hood während des Studiums.
Dann noch ein paar entspannte Meter durch den Wienburgpark und wir erreichten wieder unseren Startpunkt auf der Wienburgstraße.
Wir brauchten für die exakt 8 Kilometer 58:11 Minuten, was einer geschmeidigen Pace von 7:16 min/km entsprach. Aber wie gesagt, hier ging es nicht um Schnelligkeit sondern um Spaß. Wobei ich es doch interessant fand, wie schwierig es ist, aus dem eigenen Lauftrott dermaßen den Speed rauszunehmen.
Würstchen und Bier hatte ich mir nach dem Lauf geklemmt, da die Schlange zu lang war. Insgesamt aber ein schöner lauf, auch wenn ich von der Location zuerst ein wenig enttäuscht war. Aber der Flamingo, der sich seinen Weg durch unsere Gruppe gesucht hatte, hat für viel Spaß gesorgt. Ich glaube, die anderen Gruppen waren da eher standardmäßig unterwegs.
Ein Appell aber mal an die Stadt Münster. Lockert Euch mal. Läufer sind harmlos. Ein Urban-Lauf durch die Innenstadt und durch spannende Bereiche und Gebäude würde der Stadt sicher mal guttun.
In der Hoffnung auf das nächste Jahr. Insofern erst einmal allzeit gute Läufe!