Da war wieder so ein Lauf nach meinem Geschmack. Freitagabend und in immerhin noch erreichbarer Entfernung, nämlich in Emden. Ich hatte lange überlegt, ob ich die 2 Stunden Zugfahrt wohl auf mich nehmen sollte, aber schlussendlich habe ich mich dann doch dafür entschieden.
Um 14:22 Uhr bestieg ich so die RE15 nach Emden, die mich zumeist schnurstracks geradeaus, erst durch das Emsland, dann durch Ostfriesland, bis nach Emden kutschierte. Um kurz nach 16 Uhr war ich dann in Emden, hatte noch reichlich Zeit mir die Innenstadt anzuschauen und die Startunterlagen abzuholen.
Der von der Emder Laufgemeinschaft angebotene Lauf wird über zwei Distanzen abgehalten. Einmal über 6 km und dann über 10 km. Ich hatte mich für den 10-er angemeldet, überlegte dann allerdings doch noch kurz den 6-er ebenfalls mitzumachen, aber leider war die Nachmeldefrist bereits verstrichen. Machte nichts, hatte eh gerade Hunger und direkt am Hafenbecken stand der Verkaufswagen des Heringsloggers, der hier in Emden, wie ich im Nachgang erfuhr, eine Institution zu sein scheint.
Also Matjes-Brötchen gegessen und mit ein bisschen Wasser nachgespült, fertig. Dann musste ich noch die Emsschule suchen, die in unmittelbarer Nähe sein sollte. Hier konnte man die Turnhalle nutzen, um sich umzuziehen. Diese war schnell gefunden.
Pünktlich um 18:30 Uhr versammelten sich die rund 70 Läufer des 10 Kilometer-Laufs vor dem alten Hafentor. Hier erfolgte der Startschuss für die kommenden 5 Runden à 2 Kilometer.
Vom Hafentor aus führte uns die Laufstrecke an der Promenade des alten Binnenhafens entlang, vorbei am Hafenhaus bis zur Eisenbahnbrücke. Hier musste ein kurzer rechts-links-Schwenk gelaufen werden, um die Brücke über den Zufluss zum Binnenhafen zu überqueren. Weiter ging es dann auf der anderen Seite des Binnenhafens zurück Richtung Innenstadt.
Die Strecke führte uns entlang der alten Heringsfischerei, dann entlang des alten Eisenbahndocks bis zur Innenstadt. Hier hielten wir uns immer am Wasser. Wir umrundeten so die kleine „Halbinsel“, die in den Binnenhafen hineinreichte, um im Weiteren den Ratsdelft zu erreichen. Hier liegt das Feuerschiff „Deutsche Bucht“ und der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“ vor Anker. Beide Schiffe sind heute Museumsschiffe. Dem Hafen verleihen diese beiden große Schiffe allerdings ein gewisses Flair.
Weiter ging es entlang des Dat Otto-Huus auf der Delftfläche zurück bis zum Startpunkt. Diese Runde, die gefühlt ziemlich zügig und schnell zu laufen war, musste nun noch vier Mal gelaufen werden.
Während des Laufs hatte ich meine Uhr diesmal nicht gecheckt, hatte aber den Eindruck, dass ich ziemlich zügig unterwegs war. Dies bestätigte sich dann auch nach 10 Kilometern Laufstrecke beim Zieleinlauf, den ich nach 45:01 Minuten erreichte. Die 2 Sekunden hätte ich mir eigentlich schenken können, dann wäre es eine 44er-Zeit gewesen. Aber sei des drum. Mit dieser Zeit erreichte ich unter den Männern den 21. Platz, in der Gesamtwertung den 23. Platz und in der AK-Wertung einen 4. Platz. Insgesamt erreichten 61 Läuferinnen und Läufer das Ziel, davon 7 in der Altersklasse M40.
Nach dem Lauf gab es das übliche Wasser und überraschender Weise ein Brot, welches sich Fitnesskruste nannte. Ich habe schon so einiges Kurioses bekommen. Mal ein Bierglas, Stutenkerle oder einen Backstein. Aber ein Brot nehme ich gerne statt einem Bierglas, da die Staubfänger eh nur rumstehen.
Nach dem Lauf hatte ich nun rund 35 Minuten Zeit mich umzuziehen und zum Bahnhof zu laufen. Ich nutzte die Dusche in der alten Turnhalle, die jedoch nur eiskaltes Wasser von sich gab. Das machte mir aber nichts, da mir eh gerade nach einer Erfrischung war. Wie war das noch mit der Eistonne? Dann halt mal für den ganzen Körper.
Der Delftlauf ist, und das hat mich dann schon überrascht, alles andere als überlaufen. Die Strecke ist sehr schön, führt sie doch immer herum um das Hafenbecken, wo es einem nicht langweilig wird, auch wenn man die Runden im Maximum fünf Mal erlaufen muss. Der Erlös des Laufs kam in diesem Jahr hälftig der Einrichtung „Das Boot e.V.“ und einer anderen gemeinnützigen Einrichtung zugute.
Wer sich über diesen Lauf oder diverse weitere angebotene Läufe informieren möchte, der kann dies auf der Website der LG Emden tun. Bei mir bereits vorgemerkt, der Matjeslauf im Rahmen der Emder Matjestage Anfang Juni 2018.
Vielleicht bekommt ihr auch Matjes-Power und man sieht sich? Bis dahin allzeit gute Läufe!
Hallo Matthias,
wie immer ein sehr schöner Laufbericht! Ich finde deine Berichte, auch wenn ich vermutlich z. B. nue nach Schottland reisen werde, richtig gut und anschaulich. Die Fotos sind auch sehr gut. Vielleicht verbindest du ja im nächsten Jahr den Emder Delftlauf mit einem Auaflig nach Borkum?!
Viele Grüße aus dem schönen Münster.
Daniel
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Hallo Daniel, danke für Dein Feedback, was mich sehr freut. Du verbindest den Delftlauf mit Borkum? Ist zu der Zeit da auch ein Lauf oder ist das nur in Bezug auf Urlaub gemeint? Schottland ist ein Traum. Solltest Du mal überlegen, ob Du da doch nicht mal hinfährst. Es regnet tatsächlich auch gar nicht so oft, wie landläufig gemeint 😉
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Nein, auf Borkum gibt es meines Wissens kein Lauf-Event. Von Emden aber fährt die Fähre zu dieser Insel.
Allerdings gibt es seit Kurzem wieder auf Langeoog (!) Laufwettbewerbe: Drei Mal im Jahr ganz unterschiedliche Lauflängen. Leider habe ich an so einem Lauf noch nie teilgenommen, möchte das aber im nächsten Jahr unbedingt nachholen. Langeoog selbst ist meine absolute Lieblingsinsel (autofrei, tolle Dünenwege und Strände, schöner Dorf-Charakter), die ich jedem Erholungssuchenden wärmstens empfehlen kann.
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