The 2017 Virgin Sport Oxford Half Marathon – The real street party on the move (21,1 km/HM)

8.357 ist die diesjährige Rekordteilnehmerzahl beim 7. Oxford Half Marathon, der in diesem Jahr nicht mehr durch die Vitality Group sondern erstmals durch Virgin Sport veranstaltet wurde. Der „The 2017 Virgin Sport Oxford Half“ war für mich ursprünglich eine Verlegenheitslösung, da ich eigentlich den Royal Parks Half Marathon in London laufen wollte, der ebenfalls an diesem Wochenende stattfand.

Ich hatte bei der Registrierung aber übersehen, dass die Plätze verlost werden. Einen Platz hatte ich schlussendlich nicht bekommen. Insofern musste ein Ersatz her, da ich bereits den Flug nach London gebucht hatte. Der Ersatz hat sich aber auf jeden Fall gelohnt.

Mit British Airways ging es Samstagnachmittag so wieder nach London Heathrow. Der Sturm war glücklicherweise durchgezogen, so dass der Flug sehr ruhig und vor allem schnell verlief. Bereist 20 Minuten vor der planmäßigen Zeit waren wir am Gate in London Heathrow. Von hier ging es nun erst ein Stückchen mit dem Shuttlebus zum Holiday Inn, außerhalb des Flughafengeländes, wo ich meinen Mietwagen abholen konnte. Dann ging es knapp 45 Minuten über die M40 nach Oxford.

Parken in Oxford ist nicht einfach, aber diesmal gestaltete es sich tatsächlich sehr einfach, da gegenüber der Jungendherberge ein riesiger Bahnhofsparkplatz war. Dummerweise war der Parkscheinautomat defekt und die Buchung via Handy funktionierte auch nicht. Also zwei Tage kostenlos videoüberwacht geparkt. So mag ich das. Am Abend bin ich dann noch durch die Oxforder Innenstadt geschlendert und konnte schon mal schauen, wo der Lauf am nächsten Tag langgehen sollte. Die zum Teil unebenen Flächen wurden mit Plattenwegen ausgelegt – sehr löblich.

Am nächsten Morgen gab es dann wieder mein Läuferfrühstück. Müsliriegel, Banane und Tee oder Kaffee. Dann ging es los Richtung Race Village in den Oxford University Parks. Hier konnte man seine Utensilien abgeben, Massagen genießen und sich auch sonst noch verpflegen. Um 8:45 Uhr gab es dann das offizielle Warmmachen und danach begaben sich alle auf eine 15-minütige Wanderung Richtung Innenstadt, um sich in die jeweiligen Startblöcke zu begeben. Mein Startblock war D und dieser befand sich direkt vor dem Sheldonian Theatre und dem Trinity College. Beim Warten Sightseeing beginnen – das ist mal Zeitmanagement.

Mein Plan war, mich an den 1:45er-Pacemaker zu hängen. Das funktionierte auch gut, denn genau da, wo ich ihn erwartet hatte, stand er auch im Feld. Um Punkt 9:30 Uhr fiel der Startschuss. Britisch korrekt, keine Hektik aufkommen lassen. Alle starteten sehr diszipliniert ohne Rempeleien und Schubsereien. Jeder läuft eben auf seinem Platz. In Großbritannien nennt man das Queuing, eben in der Warteschlange stehen oder laufen.

Bildschirmfoto 2017-10-15 um 13.12.35

Der Streckenanteil, der durch die Stadt führte, war sehr hoch. Von der Broad Street aus führte uns die Strecke zuerst über die St. Giles Street nach Norden. Nach rund einem Kilometer bogen wir nach rechts ab in die Parks Road, eben diese Straße, an der die Oxford University Parks lagen. Dann führte uns die Strecke in diversen Kurven durch den Universitäts-Campus in der Innenstadt von Oxford. Nach dreieinhalb Kilometern erreichten wir dann wieder die Parks Road, die uns nun wieder zurück nach Norden führte. In einem kleinen Bogen ging es durch ein Wohngebiet, um dann auf der Banbury Road für knapp drei Kilometer schnurstracks geradeaus zu laufen. Da uns hier bereits die ersten Läufer wieder entgegenkamen, war klar, irgendwo kommt ein Wendepunkt. Und dem war auch so. Eineinhalb Kilometer ging es nun wieder auf der falschen Straßenseite – na gut, hier war es die richtige – wieder zurück. Dann bogen wir nach links ab, um Richtung des kleinen Örtchens Old Marston Village weiter zu laufen.

Nach rund halber Laufstrecke erreichten wir Old Marston Village. Die 10 Kilometer schaffte ich in 49:18 Minuten und in einer Pace von 4:55 min/km. In Old Marston ging es einmal durch den kleinen Ort, um dann auf der Marston Ferry Road wieder Richtung Banbury Road zu laufen. Ein Schiff habe ich zwar nicht gesehen, wohl aber kreuzten wir den River Cherwell, neben der Themse ein weiterer Fluss, an dem Oxford liegt. Vermutlich gab es hier in geraumer Vorzeit mal eine Flussfähre, als es noch keine Brücke gab.

Ab hier war ich nun auch auf mich alleine gestellt. Einen, der vielen Versorgungsstände nutzte ich und lud eine Menge Wasser und Lucozade nach. Der Pacemaker, den ich eigentlich die ganze Zeit vor mir hatte, wurde jedoch nicht langsamer, so dass er schnell Meter machte und der Abstand einfach zu groß wurde. Nun setzte der psychologische Aspekt ein. Sich mitziehen lassen ist das eine, aber wenn man erst mal an dem Punkt ist, seinen Pacemaker einholen zu müssen, man also schneller laufen zu müssen als dieser, dann fällt dies nach 14 Kilometern doch extrem schwer.

Projekt 1:45 war somit erst einmal gestorben, aber nicht mein Plan B, eben schneller zu sein als beim Switzerland Marahton light.

Nun ging es noch in diversen Schleifen durch die Wohngebiete und die Vorstadt von Oxford, bis wir nach rund siebzehneinhalb Kilometern wieder an den Oxford University Parks angekommen waren. Diese wurden nun auch noch durchlaufen. Dann ging es durch das innerste der Oxford University, vorbei an der weltberühmten Radcliffe Camera, der Bodleian Library und vorbei am Clarendon Building, bevor es schlussendlich in einem kleinen Schlussspurt nach 13,1 Meilen auf der Parks Road vor dem Naturkundemuseums der Universität durchs Ziel ging.

In einer Zeit von 1:47:25 blieb ich 2 Minuten und 4 Sekunden unter meiner Zeit beim Switzerland Marathon light am Sarner See. Insgesamt erlief ich so allerdings meine drittbeste Zeit bei einem Halbmarathon. Von 8.375 Finishern landete ich immerhin auf dem 1.917. Platz und bei den Männern (4.622) immerhin auf Platz 1.617. In der Altersklasse M40-44 erzielte ich Platz 204 von 604 Finishern. Insgesamt konnte ich mit diesen Werten somit top zufrieden sein.

Als Belohnung gab es auch wieder reichlich Krimskrams im Beutel, ein Laufshirt, was viel zu groß war und ich zum Glück tauschen konnte, sowie eine schöne schwere Medaille.

Der The 2017 Virgin Sport Oxford Half Marathon war wieder einmal ein exzellent organisierter Lauf, bei dem es an wirklich nichts fehlte. Das Fanaufkommen war extrem hoch, sicher auch dadurch, dass die Stadt durch Touristen und Studenten ordentlich gefüllt war. An der Strecke selbst gab es gefühlt jede Meile Erfrischungsstände, Musikgruppen und zahlreiche Menschen, die zudem für Halligalli sorgten und die Läufer im Takt hielten. Eben ein echtes Volksfest – „eine street Party on the move“.

Beim nächsten Mal nehme ich mir sicher noch einen Tag mehr Zeit, um das rege Pub-Leben in Oxford zu genießen.

Wer sich informieren will, kann dies auf der Website von Virgin Sport machen oder auf der für 2017 eigens eingerichteten Fotowebsite der Oxford Mail, die Ihr hier findet.

Und nun allzeit gute Läufe!

2 Kommentare Gib deinen ab

  1. Hi Mathias, super Zeit im schönen England. Ich freue mich schon auf meinem North London Hm im nächsten März. Viele Grüße Detlef.
    Ach ja, Blog Kollegen sind wir ja auch 😉

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    1. Hallo Detlef, dann wünsche ich Dir viel Erfolg. Den North London Half habe ich hier ja auch schon beschrieben. Beste Grüße, Matthias

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