Down Tow Up Flow Half Marathon – Auf dem Thames Path von Windsor nach Marlow (21,1 km/HM)

Am Sonntag war ich mal wieder in England unterwegs. Und diesmal bei einem Halbmarathon, der so ganz nach meinem Geschmack ist. Geht es mir doch nicht nur ums Laufen, sondern auch darum, viel Neues zu sehen und schöne Landschaften und Städte laufend zu erkunden.

Der Down Tow Up Flow Halbmarathon ist so ein Halbmarathon, der all dies bietet. Es handelt sich hierbei um ein Punkt-zu-Punkt-Rennen, das jedes Jahr in wechselnder Richtung, eben down tow (flussabwärts) oder up flow (flussaufwärts) entlang der Themse stattfindet. In diesem Jahr fand der Lauf stromaufwärts, von Windsor startend nach Marlow, statt.

Bereits am Vorabend bin ich per British Airways günstig angereist. Die Verbindungen von Heathrow nach Windsor, aber auch von Marlow nach Heathrow erfordern schon ein wenig Planung, da es keine direkten Verbindungen gibt. Man ist somit auf Bus und Bahn angewiesen. Hat man aber erst einmal die Fahrpläne synchronisiert, klappt alles ganz reibungslos. Von Heathrow wählt man die Linie 75 ab dem zentralen Busterminal nach Slough. Von hier aus geht’s dann per Bahn in 6 Minuten nach Windsor & Eton Central.

Meine Unterkunft, das New Oscar, lag nur rund eineinhalb Kilometer vom Bahnhof entfernt in der Vansittart Road. Insgesamt sauber und ordentlich und für eine Nacht vor allem auch für den günstigen Preis durchaus zu empfehlen.

Am nächsten Morgen starte ich schon früh, um noch eben am Windsor Castle vorbeizuschauen und dann Richtung Alexandra Park zu gehen, wo der Start ist und ich meine Startnummer bekomme. Es ist alles top organisiert. Es gibt reichlich Toiletten, eine große Parkanlage zum Warten und sogar einen Gepäckshuttle, was für mich natürlich optimal ist, da ich so nicht zurück nach Windsor muss.

Pünktlich um 10 Uhr startet die erste Welle. Ich bin um 10:05 Uhr dran. Danach folgen dann im Abstand von 5 Minuten weitere Wellen. Dies ist hervorragend, verteilt sich doch so das Läuferfeld wohl dosiert auf den schmalen Wegen sehr gut.

Strecke_Windsor

Der Lauf führt uns aus dem Alexandra Park hinaus, über die Barry Road hinweg und mit mehreren Windungen unter der Bahnlinie Windsor – Slough hindurch. Kurz danach biegen wir nach links ab und laufen hinauf auf die A332, auf deren Fußweg wir die Themse erstmals überqueren. Die ersten Meter machen deutlich, es heißt durchaus aufpassen. Die Strecke ist nicht abgesperrt und man teilt sie sich mit Spaziergängern, Fahrradfahrern, aber auch der einen oder anderen Schikane, wie Fahrradsperren, die es dann ganz britisch, durch bilden einer Reihe (Queuing), zu durchqueren gilt.

Hinter der Brücke sind wir abrupt in weiter Landschaft der Themse-Niederungen. Wir durchstreifen Wiesen, Felder, baumbewachsene Pfade und passieren den einen oder anderen Ruder Club, hochherrschaftliche Wochenendhäuser sowie The Oakley Court, ein altes englisches Landhaus im neugotischen Stil aus dem Jahre 1859, welches heute ein Luxushotel ist. Gut ist, dass der Uferbereich vielfach stark bewachsen ist und die Bäume somit gut Schatten bieten. Die 25 Grad Lufttemperatur fallen durch den zudem immer stetig blasenden Wind somit gar nicht so stark auf.

Wir folgen dem „Thames Path“ weiter, der gleichzeitig einen Fernwanderweg über 184 Meilen von Cirencester nach Greenwich darstellt, weiter. Bei Kilometer 7,5 unterqueren wir die Autobahn M4 und laufen weiter entlang der Ortschaft Bray nach Maidenhead. Kurz vor Maidenhead spricht mich Tobias aus London an. Mit ihm laufe ich ein ganzes Stück zusammen und wir unterhalten uns über die derzeitige Situation rund um den Brexit.

In Maidenhead wechseln wir wieder die Themseseite und laufen über Fußwege entlang dieser aus dem Ort hinaus. Ab Kilometer 15 lasse ich Tobias ziehen, da ich immer mal wieder ein paar Fotos machen will und ich den Anschluss schlussendlich nicht mehr hinbekomme. Bis Kilometer 15 bin ich auch recht gleichmäßig mit einer Pace von rund 5:10 – 5:30 min./km unterwegs. Ab Kilometer 15 bewege ich mich dann doch eher im 6 Minuten-Bereich.

Bei Kilometer 16 erreichen wir den kleinen Weiler Cookham. Auch hier, wie auch schon in den anderen Ortschaften, werden wir ordentlich angefeuert. Hinter Cookham müssen wir die B4447 kreuzen. Da ich im Eifer des Gefechts natürlich nicht als erstes nach rechts, sondern nach links schaue, entgehe ich einem Zusammenstoß mit einem Auto. Dank hier aber auch an die überall präsenten Marshalls, die den Verkehr wohlweißlich immer stoppen.

Hinter Cookham geht es durch eine weite Wiese zurück an die Themse und von hier aus immer an dieser entlang bis Bourne End. Hier, bei Kilometer 18 müssen wir erneut über eine Eisenbahnbrücke die Themse queren.

Wir durchlaufen über die Riverside Road die Bourne End Marina sowie den Upper Thames Sailing Club und finden uns erneut im weiten Feld, diesmal einer Pferde- und Kuhweide, wieder. Hier kann ich noch einmal alle Reserven rausholen und laufe mit einer Pace von 4:37 min./km weiter. Die letzten 2 Kilometer geht es durch die Weiden bis zum Zielpunkt, dem Marlow Rugby Club, auf dessen Gelände wir nach 13 Meilen oder 21,1 Kilometern das Ziel durchlaufen.

Mit einer durchaus verbesserungswürdigen Zeit von 1:58:21 belege ich Platz 248 von 557 Finishern und Platz 181 von 305 in der Gender-Wertung. In der AK-Wertung reicht es für Platz 65 von 108. Aufgrund meines Trainingsstands und der warmen Temperaturen bin ich aber zufrieden, da ich mein Ziel, unter 2 Stunden zu bleiben, damit erreicht habe. Auch kommt hinzu, hierbei handelte es sich nicht um einen Straßenlauf sondern um ein Multi-Terrain-Lauf, der damit eh mehr Zeit beansprucht.

Wie schon beschrieben, bei diesem Lauf teilt man sich die Wege auch mit anderen Benutzern. Sowohl beim Start als auch im Zielbereich ist alles sehr gut organisiert. Duschen gibt es im Zielbereich zwar nicht, dafür aber reichhaltig Verpflegung, die von der Erstverpflegung nach dem Rennen bis zu diversen Ständen mit unterschiedlichstem Angebot reicht.

Wollt Ihr noch mehr über den Lauf wissen, könnt Ihr die Website von Purple Patch Running besuchen oder deren Facebook-Seite. Allzeit gute Läufe und vielleicht im nächsten Jahr dann down tow?

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