Die Normalität greift im Läuferalltag langsam, aber unausweichlich, wieder um sich und so jüngst auch in der Coesfelder Heide. Hier fand nach der coronabedingten Auszeit endlich wieder der Start der Westmünsterländer Laufserie (WML) statt.

Offensichtlich hatten viele das Bedürfnis endlich mal wieder die Heide erbeben zu lassen. Und so standen die Autos schon relativ früh an der Seite. Ich wurde aber weiter durchgewunken und fand relativ nah beim Start einen Parkplatz. Das war auch gut, weil das Wetter nicht unbedingt einladend war. Nieselig und kalt war es. So konnte ich mich am Auto bereits machen und dann direkt zum Start gehen.

Der 43. Heidelauf über die Langstrecke von 9,2 Kilometern sollte um 13:45 Uhr beginnen, recht spät am Tage, aber vorher waren die Kinder noch dran. Ganze 15 Läufe für Kinder und Jugendliche aller Altersklassen finden im Voraus statt. Eine reife und gelungene Leistung für die Nachwuchsförderung.

Um 13:45 Uhr fand ich mich am Startfeld ein, hörte aber dann, dass es eine Verzögerung von 5 Minuten geben würde. Ich hatte mich im Vorfeld bereits eingelaufen und festgestellt, dass insbesondere die in der Vergangenheit vorhandenen matschigen Stellen direkt nach dem Start diesmal nicht da waren. Obwohl es die Tage vorher ziemlich geregnet hatte, war der Weg scheinbar in einem sehr guten Zustand.

Dann ging es unvermittelt und plötzlich los. Ich musste noch schnell die Uhr einstellen und lief dem Pulk hinterher. Da in Coesfeld die Bruttozeit zählt, ist es strategisch etwas unglücklich, von weiter hinten zu starten, aber ich bin ja eh nicht hier, um Pokale abzugreifen. Ziel war es, einen schönen Lauf zu haben, die Form zu testen und wieder im Wettbewerbsumfeld anzukommen.

Denn eins muss man auch mal feststellen. Nach der langen Auszeit und dem unregelmäßigen Start bei Laufveranstaltungen, muss man erst mal wieder seinen Tritt finden.

Kurz nach dem Start kam von hinten Thomas vom Läuferblog harlerunner.de angelaufen. Wir unterhielten uns kurz, Thomas machte sein obligatorisches Foto mit der GoPro und wir rannten eine Weile gemeinsam weiter. Dann musste ich ihn ziehen lassen, da ich noch nicht so schnell konnte und auch nicht wollte. Immerhin waren 4 Runden à 2,3 Kilometer zu laufen.

Konditionell war ich sehr gut in Form, nur mein Oberschenkel meldete sich nach rund 5 Kilometern wieder in Erinnerung. Ich musste ein wenig Tempo rausnehmen und stellenweise auch kurz mal pausieren. Meine Meralgia paresthetica fordert leider immer noch ihren Tribut. Aber ich bin dran, es wird besser und ich hoffe, dass ich dieses Jahr das Thema gelöst bekomme.

Die Strecke ist für sich genommen eine wirklich schöne Strecke, da sie herrlich abwechslungsreich ist. Man läuft grundsätzlich auf Waldwegen, die aber auch gerne mal zu einem Sandstück werden, dann wieder heftig mit Wurzeln durchzogen sind, bergauf und bergab verlaufen und in unterschiedlichen Breiten aufwarten. Insofern muss man seinen Lauf gut planen, wenn man hier Punkte machen will. Überholen geht nur an manchen Stellen einigermaßen gut. Die Hälfte einer jeden Runde muss man sich einordnen und hoffen, dass es vorne voran geht.

Für die 9,2 Kilometer lange Strecke durch die Coesfelder Heide brauchte ich dieses Mal nicht konkurrenzfähige 52:18 Minuten. Damit kam ich auf Gesamtplatz 152 von 214 Finishern. In der Genderwertung erreichte ich Platz 118 (140) und in der Altersklassenwertung M45 reichte es für Platz 25 (27). In 2016 hatte ich noch eine Zeit von 43:16 Minuten, in 2017 44:36 Minuten und in 2018 44:58 Minuten. Zumindest habe ich das „Gesetz der Folge“ eingehalten – es wurde jedes Mal langsamer.

In den nächsten Wochen heißt es behutsam trainieren, ordentlich dehnen das Laufen nicht übertreiben. Mitte April wartet dann der 38. Telekom Vivicitta Halbmarathon in Budapest auf mich.

Informationen zu diesem Lauf findet Ihr auf der Website des DJK Eintracht Coesfeld e.V. Infos zur Westmünsterland Laufserie findet Ihr hier.

Was steht bei Euch so an? Allzeit gute Läufe!