Wie in den vergangenen Jahren auch, so wurde der Bruchhauser Langenberglauf in seiner 14. Edition, der auch Teil des Hochsauerländer-Laufcups ist, im Rahmen des Sportfestes des TuS Germania Bruchhausen ausgetragen. Zahlreiche Sportler hatten wieder ihre Laufschuhe geschnürt, um am höchsten Berg Nordrhein-Westfalens auf großartigen Laufstrecken gegeneinander anzutreten. Am Samstag, 12. Juni, um 14:30 Uhr, fiel am Sportplatz in Bruchhausen an den Steinen der Startschuss für die 11 Kilometer-Strecke, für die auch ich mich angemeldet hatte.
Kurz vor Beginn des Laufs wusste keiner so richtig, wo man hinzukommen hatte, da auch keine richtige Durchsage erfolgte. Dann, wenige Minuten vor dem Start, wurden wir zum großen Zieleinlaufbogen gerufen und um Aufstellung gebeten. Ich nutzte die dort befindliche Hecke, um mich im Schatten aufzuhalten. Auch an diesem Tag gab die Sonne wieder alles.
Es erfolgte der Startschuss und das kleine Läuferfeld machte sich zuerst einmal bergab, Richtung Hochsauerlandstraße, auf den Weg. Wir liefen ein kurzes Stück die Hauptstraße entlang, um dann nach wenigen Metern nach links in einen bergan führenden Weg einzubiegen. Im Hintergrund lagen die Bruchhauser Steine, die als kleine Gipfel aus dem Wald hinausstießen. Hier musste man schon ein erstes Mal für sich abstecken, wie schnell man diese 350 Meter nun laufen wollte, zumal es ordentlich, in der Spitze rund 9 %, bergan ging.
Ich entschied mich für ein verhaltenes Tempo, zumal ich im Vorfeld gesehen hatte, dass die Höhenstruktur recht einfach, aber dennoch herausfordernd war. Die ersten knapp 5 Kilometer ging es nur bergan, dann folgte ein Downhill, der bei Kilometer 8 noch einmal in einen ordentlichen kurzen Anstieg münden sollte.
Wir folgten also dem Weg, hielten uns an einer Gabelung links, um kurz danach eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen. Hier führte uns der Single Track, mit einer maximalen Steigung von rund 11 % auf den eben beschriebenen Weg hinauf, den wir nun auf Schotter folgen sollten.
Recht moderat ansteigend ging es nun am Berghang entlang. Immer wieder boten sich herrliche Ausblicke in die Sauerländer Berglandschaft. Sonne und Schatten wechselten sich ab, so dass man auch genügend Möglichkeiten hatte, sich der Sonne zu entziehen. Immer gelang dies aber nicht.
Nach 4,6 Kilometern Wegstrecke befand sich eine kleine Verpflegungsstation, die ich dankend annahm. Hier gab es Wasser, isotonische Getränke und Bananen. Beim Start waren wir auf 383 Metern Höhe gestartet, nun zeigte der Höhenmesser 577 Meter an. Knappe 200 Höhenmeter hatten wir also auf knapp 5 Kilometern Wegstrecke absolviert.
Nun bog der Weg nach rechts ab und der Downhill begann. Wieder donnerten einige an mir vorbei. Ich hingegen versuchte ein gleichmäßiges, aber dennoch flotteres Tempo zu halten, was mir sehr gut gelang. Nach etwa fünfeinhalb Kilometern erfolgte die Wendung und es ging Richtung Bruchhausen zurück. Es bot sich uns eine herrliche Weidelandschaft mit Kühen, fast ein bisschen wie in Bayern. Der Weg führte uns immer am Hang entlang – rechts der Wald, links die Wiesen. Bei Kilometer 8 kam dann Bruchhausen in Sichtweite. Wir erreichten den Ort und mussten in die Straße „Zur Schanze“ einbiegen. Hier war der Name Programm, allerdings andersherum.
Im Maximum mit 11 % Steigung ging es nun durch das Wohngebiet steil bergan. Hier lief zumindest in meinem Umfeld niemand mehr und auch ich machte in der Mitte des Abschnitts eine Gehpause. Oben angekommen mussten wir nach links in ein Waldstück abbiegen und waren wieder sonnengeschützt. Hier holte ich noch einmal alle Reserven raus, überholte ein paar Läufer und arbeitete mich Richtung Ziel vor. Nach knapp 10 Kilometern erreichte ich wieder den Forstweg, in den wir nach der Abkürzung eingebogen waren. Durch einen Streckenposten wurde ich auf das Abbiegen in die Abkürzung, nun bergab, hingewiesen.
Unten auf der Straße angekommen gab ich ebenfalls Vollgas bis zurück zum Sportplatz. Für den letzten Kilometer waren noch genügend Reserven da, um sich jetzt ein wenig mehr zu verausgaben. Es folgte ein letzter Anstieg hinauf zum Start- und Zielbogen und nach 1:04:42 Stunden erreichte ich als 30. von 37 Teilnehmern das Ziel. In der AK-Wertung reichte es für Platz 2 (2) und in der Genderwertung für Platz 23 (27).
Im Ziel hieß es erst einmal wieder auftanken. Dies ging zum Glück nicht nur mir so. Bei diesem sehr familiären Lauf, den ich aufgrund der herrlichen Landschaft nur jedem wärmstens empfehlen kann, kam man auch gut mit den anderen Läufern ins Gespräch. So unterhielt ich mich mit zwei älteren Herren, die mir mal gezeigt haben, was echte Power bedeutet. Als bergerprobte Läufer hatten sie es sicherlich leichter als ich, der Flachlandtiroler. Beide waren aber jenseits der 70 und das war schon eine beeindruckende Leistung, wie gleichmäßig sie mit hohem Tempo unterwegs waren.
Wer Lust hat auf einen Tag Bergurlaub, und so kommt man sich in Bruchhausen echt vor, der sollte diesen Lauf unbedingt mal einplanen. Nebenbei, man kann hier auch sehr gut wandern und die Steine besuchen. Informationen zum Lauf findet Ihr auf der Website des TuS Germania Bruchhausen oder auf der Website des Langenberglaufs selbst.
Allzeit gute Läufe!