Brocken-Trails – Von Schierke kurz und knackig auf den Brocken (Der Eckerlochstieg) (12 km)

Ein weiterer absolut lohnender Aufstieg auf den Brocken, ist der Zustieg von Schierke aus über den Eckerlochstieg. „Stieg“ klingt schon schwierig – herausfordernd ist es allemal und die Konzentration sollte auf jeden Fall vorhanden sein. Auch wenn der Aufstieg der kürzeste ist, den man für eine Brocken-Tour wählen kann, hat es dieser Weg aber genau deshalb in sich, überwindet er doch rund 500 Höhenmeter bei konstantem Anstieg auf relativ kurzer Strecke.

Einmal in Schierke angekommen, heißt es erst einmal einen Parkplatz finden. Zwar gibt es ein großes Parkhaus am Ortsrand, aber der Start der Tour ist noch ein ganzes Stück weiter hinten im Tal.  Am ehemaligen FDGB-Wohnheim, heute eine Jugendherberge, finde ich dann noch einen Parkplatz.

Von hier geht man erst ein Stück die Straße zurück und um die Jugendherberge herum. Hier beginnt der breite Schotterweg, die Sandbrinckstraße, mit einer sehr guten Auszeichnung des Weges. Den exakt ersten Kilometer läuft man absolut eben auf diesem Forstwirtschaftsweg, entlang der Kalten Bode, bevor man dann nach rechts in den Verbindungssteig zur Brockenstraße abbiegt und die Kalte Bode überquert.

Rund eineinhalb Kilometer kann man sich nun schon einmal auf den bevorstehenden Eckerlochsteig einstellen. Der Weg ist von Wurzeln durchsetzt und in Teilen auch recht steinig. Erreicht man dann die Brockenstraße kreuzt man diese kurz, um dann wieder nach rechts in den Eckerlochsteig abzubiegen.

Von nun an ist es vorbei mit der Zurückhaltung. Der Weg bietet alles, was man auf einem ausgewachsenen Trail erwartet. Fette Steinplatten, Wurzelwerk, starke Anstiege und eine normalerweise herrliche Aussicht. Normalerweise meint, dass am Brocken momentan nichts normal ist. Der Wald ist extrem stark dezimiert und überall muss das geschädigte Holz ausgeschlagen werden. Harz war gestern – heute eher norwegische Tundra.

Entlang des Schwarzen Schluftwassers, einem kleinen Bach der im Goethemoor am Brockensüdhang entspringt, geht es nun ordentlich in die Höhe. Nach rund viereinhalb Kilometern erreicht man auf einer Höhe von rund 1.010 Metern wieder die asphaltierte Brockenstraße, die einen die letzten 132 Höhenmeter noch einmal steil nach oben führt.

Strecke_Topo

Man quert die Brockenbahn, durchläuft die Knochenbrecherkurve und zieht sich nun durch die letzte Linkskurve auf das Brockenplateau.

Auch heute herrscht wieder top Wetter. Das ist selten, liegt der Brocken doch an statistisch rund 307 Tagen im Nebel. Klimatisch vergleichbar ist der Brocken mit Island. Insofern passt auch die entwaldete Umgebung mittlerweile zu diesem Klima.

Das älteste Gebäude auf dem Brocken ist das „Haus in den Wolken“. Es hat seine steinernen Wurzeln im Jahr 1736. Futuristisch dagegen erheben sich das Hotel und die einst so genannte „Stasi-Moschee“. Die DDR-Abhöranlage ist heute das Besucherzentrum, wo man auf drei Etagen alles Wissenswerte um die Brocken-Natur- und Kulturgeschichte, inklusive der Zeit des Kalten Kriegs, erfährt. Hexen und Sagen fehlen ebenfalls nicht und finden sich unter anderem im Treppenhaus des Restaurants an die Wand gemalt wieder.

Höhenprofil

Rund 52 Minuten habe ich für den 6 Kilometer langen aufstieg benötigt. Nun gönne ich mir wieder im Windschatten der Funkanlage ein kühles, isotonisches Weizen und genieße die Ruhe. Noch ist niemand hier oben und der erste Zug kommt auch erst demnächst.

Nach knapp einer halben Stunde Pause packe ich wieder zusammen und mache mich an den Abstieg. Der erste Zug ist mittlerweile eingetroffen und „spuckt“ die Massen aus, die sich nun zu Ihrer ersten Station, dem Restaurant, hinauf kämpfen.

Auch auf der Brockenstraße wird es nun voller. Ich laufe die Brockenstraße rund 3 Kilometer bergab – auf rund 950 Höhenmeter runter, um dann nach rechts in eine „Abkürzung“ einzubiegen. Hierbei handelt es sich wieder um einen schönen schmalen, neu angelegten Schotterweg, der aber auch nach bereits 700 Metern wieder auf die Brockenstraße stößt, die ich nun für 300 Meter weiterlaufe.

Dann heißt es wieder nach rechts abbiegen und zum Glück einen Schotterweg nutzen. Wer mag schon ständig auf Asphalt laufen? Der Verbindungsweg verliert auf kurzem Stück ordentlich an Höhe und bringt mich zur Straße „Alte Bobbahn“. Von hier geht es nun direkt zurück nach Schierke, wo ich gegenüber dem Jugendgästehaus wieder ankomme.

Knappe eineinhalb Stunden reine Laufzeit habe ich für diese 12 Kilometer-Tour auf den Brocken benötigt. Nach der ersten doch deutlich längeren, aber nicht ganz so anspruchsvollen Tour von Braunlage, war der kürzere Trip genau richtig.

Die dritte und letzte Tour führt mich dann von Torfhaus auf den Brocken. Hierfür muss man rund 20 Kilometer veranschlagen. Dazu aber mehr in meinem in Kürze erscheinenden Laufbericht.

Allzeit gute Läufe!

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