Und ich habe es wieder getan. Nämlich einen Lauf genannt, der Sonntagmorgens um 10:30 Uhr beginnt. Erschwerend kam noch hinzu, dass dieser Lauf nicht mal eben um die Ecke war, sondern im 55 km entfernten Oelde. Aber sei es drum – was tut man nicht alles für einen schönen morgendlichen Landschaftslauf bei -1 Grad Temperatur.
Ziel der Anreise war das Jahnstadion in Oelde. Meinem Pünktlichkeitsfanatismus zum Opfer gefallen, war ich nun schon eineinhalb Stunden vor Beginn des Laufs am Ort des Geschehens und musste feststellen, die anderen frühstücken noch. Ferner musste ich feststellen, dass ich meine Unterlagen nicht im Jahnstadion, sondern in der knapp 200 Meter entfernten Olympiahalle abzuholen habe, wo sich auch die Umkleiden, die Cafeteria sowie eben die Anmeldung befinden.
Der Start beginnt pünktlich um 10:30 Uhr. Zuerst dürfen wir eine Ehrenrunde durch das Stadion laufen und uns von den Zuschauern anfeuern lassen. Dann verlassen wir das Stadion in östlicher Richtung, um über den Weitkampweg ziemlich schnell Oelde zu verlassen. Nach knapp eineinhalb Kilometern biegen wir nach links in den Bergelerweg ein, dem wir für gut 2 Kilometer folgen werden.
Der Weg ist asphaltiert und gut zu laufen. Rechts befindet sich die nicht zu überhörende A2, links endlose Felder. Ab und zu kommen wir an kleinen Bauernhöfen vorbei. Einer davon bietet in seinem Hofverkauf selbstgebrannte Schnäpse an. Das Wetter kann sich an diesem Morgen leider noch nicht richtig entscheiden, was es will. Während die Sonne schon durchkommt, hängt dennoch ein nieseliger Nebel in der Luft, der uns zeitweilig ein wenig Erfrischung von oben beschert.
Wir erreichen nach knapp dreieinhalb Kilometern eine T-Kreuzung, an der wir nach rechts in den Hauptweg abbiegen. Dieser Weg führt uns über die A2 hinweg, hinein in den Limberger Forst. Die A2 gequert, wird der Weg plötzlich schotterig, ist aber weiterhin gut ausgebaut. Direkt nach der Querung der A2 biegen wir nach links in den Wald ein und haben direkt die erste Steigung vor uns. Zum Glück sorgt der Schotter dafür, dass es auf den matschigen Blättern nicht rutschig ist. So kann man mit ordentlichem Gripp die Steigung meistern.
Von nun an geht es, durch den Wald laufend, kontinuierlich weiter bergan. Dies bis auf 148 Meter. Den höchsten Punkt erreichen wir nach ziemlich genau 6 Kilometern. Von nun an geht es nur noch abwärts und zurück. Dies aber ordentlich. Auf den nächsten 500 Metern Wegstrecke verlieren wir ganze 30 Höhenmeter. Weiter rund 25 Höhenmeter folgen beim Verlassen des Waldes, dies aber ein wenig gemächlicher.
Wir queren erneut die Autobahn und laufen auf gleicher Wegstrecke wieder zurück bis zum Stadion. Unterwegs müssen wir alle Platz machen, da der Rettungswagen kommt. Ob sich jemand doch auf dem schlüpfrigen Untergrund etwas zugezogen hat?
Nach 54:49 Minuten erreiche ich die Ziellinie, wo mich Nikolaus und Knecht Ruprecht mit einem Stutenkerl begrüßen. Mit dieser Zeit erreiche ich von 221 Finishern Platz 87 und in der AK-Wertung immerhin noch Platz 12.
Nach einem Lauf mache ich ja immer das obligatorische Foto mit Schuhen, Startnummer rund dem ergatterten Etwas, sei es im Optimalfall eine Medaille oder eben nur eine Trinkflasche oder, wie in diesem Fall, einen Stutenkerl. Leider habe ich daran nicht gedacht und erst, als der Stutenkerl bereits reichlich dezimiert ist, fällt mir mein Fehler auf. Aber was soll’s, dann kommt wenigstens der Rest mit aufs Foto.
Der LGOW bietet zahlreiche Läufe in Oelde und Umgebung an, so dass hier eine reichhaltige Auswahl an tollen Läufen besteht. Den Oelder Frühlingslauf, den ich hier auch beschrieben habe, kann ich Euch ebenfalls empfehlen. Hierzu könnt Ihr Euch am besten auf der Website des LG Oelde/Wadersloh informieren oder Ihr besucht die Facebook-Präsenz des Vereins.
Allzeit gute Läufe!