Zunächst einmal Asche über mein Haupt. Ich hatte irgendwie nicht auf dem Schirm, dass ich in Nottuln schon einmal gelaufen bin. Bin ich aber – das war im Jahr 2017, also lange vor Corona und in einer anderen Läuferwelt. Damals rannte ich den 5er und den 10er, diesmal wollte ich mich lediglich auf den 10er beschränken, also den eigentlichen Stiftslauf.
Das Wetter war wieder herrlich. Die Sonne ballerte vom Himmel, es war angenehm warm – für meine Verhältnisse gerade noch ok, für andere, z.B. den Harlerunner, schon zu warm. Thomas, der den gleichnamigen Laufblog harlerunner.de schreibt, traf ich nach dem Heidelauf in Coesfeld diesmal wieder an der Startlinie. Es wurde das obligatorische Foto gemacht und sich noch ein bisschen unterhalten, da wir noch Zeit hatten.
Unser Lauf sollte um 16:30 Uhr beginnen. Ziemlich pünktlich ging es dann auch los. Auf den ersten Metern gab es direkt die erste Schikane. Das alte Pflaster war nicht mehr ganz so gut in Schuss, so dass man alle Unebenheiten und fehlende Steine farblich markiert hatte. Ein gelungenes Bild für den örtlichen Bauhof, hier mal nachzubessern!
Danach folgte die Route exakt meiner Schreibung aus 2017, auf die ich hier mal verlinkt habe.
In der Tat ist der Stiftslauf durchaus für unsere Region ziemlich höhenmeterintensiv. Ich hatte für mich aber den Eindruck, dass ich mit den Steigungen sehr gut zurechtkam. Das liegt sicherlich auch an meiner Lauferei am Fuße der Schwäbischen Alb, wo es nur hoch und runter geht und ebene Strecken Seltenheitswert haben. Auch meine Zeit auf der ersten 6 Kilometern war ordentlich. Das auf Steigung angepasste Tempo (SAT) lag zwischen 4:47 min/km und 5:25 min/km.
Das auf Steigung angepasste Tempo errechnet dabei ein äquivalentes Tempo für einen Lauf in flachem Gelände. So kann der Läufer seine Läufe im hügeligen und flachem Gelände leichter miteinander vergleichen. Da bergauf Laufen zusätzliche Anstrengung erfordert, ist das auf Steigung angepasste Tempo schneller als das tatsächliche Lauftempo. Beim bergab Laufen ist das auf Steigung angepasste Tempo langsamer als das tatsächliche Lauftempo.
Ab Kilometer 7 musste ich dann allerdings Tempo rausnehmen, da sich mein Oberschenkel wieder meldete. Shit dachte ich, die Zeit war besser als im Jahr 2017, hätte also neue Bestzeit auf dieser Runde werden können. Relativ schnell war mir aber klar, dass es damit nichts werden würde. Ab Kilometer 8 bis 10 lag ich zwischen 5:55 min/km und 6:37 min/km. Ich musste zwischendurch einfach mal Schritt gehen und kühlen. Das jedoch funktionierte dank der verschließbaren Wasserflaschen, die es an der Verpflegungsstelle gab, recht gut.
Nichtsdestotrotz musste ich die Meute ziehen lassen, was schon frustrierend war. Mit einer Zeit von 55:45 Minuten lag ich am Schluss 4:20 Minuten über meiner Zeit aus dem Jahr 2017. Da war ich dann allerdings wieder überrascht, weil es dann ja doch noch recht zügig war. Sei es drum – ich laufe ja eh nicht mit, um irgendwelche Trophäen zu gewinnen. Das wird nie passieren, es sei denn, ich laufe irgendwann immer noch, wenn ich in den hohen Altersklassen unterwegs bin? Wer weiß was kommt?
Mit meiner Zeit belegte ich von den 190 Finishern Gesamtplatz 135. In der Altersklasse reichte es für Platz 18 (23) und in der Männerwertung für Platz 109 (135).
Der Stiftslauf findet im Rahmen des Nottulner Frühlingsfestes statt und ist Teil der Westmünsterland Laufserie (WML).
Den Besuchern wird ein umfangreiches Programm mit Musik und diversen Marktständen geboten, an denen wie eh und je Blumen und Grünpflanzen, Kunsthandwerk sowie weitere Artikel für Garten, Haus und Balkon angeboten werden. Abgerundet wird das Ganze durch zahlreiche Imbissstände, die natürlich nicht fehlen dürfen. Also, wie ich finde, eine sehr schöne Location, die zum Verweilen nach dem Lauf einlädt.
Seid Ihr nächstes Jahr dabei? Allzeit gute Läufe!