Samstagmittag hatte ich mich auf den Weg nach Schwerte-Ergste gemacht. Hier wollte ich am 24. Ergster Crosslauf teilnehmen. Kurz vor der Abfahrt hatte ich noch einmal ins Netz geschaut, ob der Lauf vielleicht aufgrund des gefrorenen Untergrundes abgesagt wurde. Dem war nicht so, also rein ins Auto und los ging es.
Treffpunkt aller Läuferinnen und Läufer war das Zapp-Waldstadion, welches etwas oberhalb von Ergste liegt. Hier bekam ich recht schnell meine Startnummer und ich konnte direkt beginnen mich warm zu laufen. Bereits beim Warmlaufen merkte ich, dass der Boden ordentlich durchgefroren war. Aber da, wo ich mich einlief stellte der Boden kein wesentliches Problem dar, da es sich um einen Forstweg handelte. Dass sich dies noch ändern sollte, wusste ich bis dahin zum Glück nicht.
Pünktlich um 14:20 Uhr fiel der Startschuss. Das Läuferfeld war übersichtlich aber durchaus anspruchsvoll besetzt. Wie ich schon beim Warmlaufen gemerkt hatte, waren hier einige Läufer dabei, die durchaus wussten, was sie hier zu tun hatten. Das merkte ich auch beim Start – leider.
Ziemlich zügig startete das Feld und zog sich auch direkt auseinander. Rund 20 Meter nach dem Start, dieser verlief bergab, mussten wir nach links in den Wald einbiegen. Und hier ging es direkt steil nach oben. Leider lies ich mich vom Läuferfeld mitziehen. Dies war ein Fehler. Weder kam ich durch den gefrorenen und unebenen Boden richtig in den Tritt, noch hatte ich das passende Tempo drauf. Bereits nach den ersten 100 Metern hatte ich das Gefühl, hier kommst Du heute nicht mehr weit. Ich war ordentlich am Pumpen und hatte meine wahre Not, den Berg hinauf zu kommen. „So früh war ich noch nie platt“, dachte ich so bei mir.
Über die ersten 350 Meter Wegstrecke stiegen wir von 160 Metern auf 190 Meter hinauf. Das war auf dem kurzen Wegstück recht ordentlich und machte sich entsprechend bemerkbar. Oben angekommen liefen wir unsere Runde durch den Wald weiter. Das ständige auf und ab blieb uns vorerst erhalten, und dies auf relativ kurzen Wegabschnitten. Rhythmus finden? Fehlanzeige.
Am Sembergweg erreichten wir mit gelaufenen 450 Metern nur kurz die Zivilisation, bevor es dann wieder in den Wald zurückging. Über einen Pfad wurden wir nun auf rund 150 Meter hinab und auf den Forstweg zurückgeführt, auf dem sich der etwas weiter oben gelegene Start- und Zielbereich befand.
Nun ging es die letzten 250 Meter wieder bergauf Richtung Start und Ziel. Kurz vor Erreichen des Zielbereiches hieß es die weiteren Runden in Angriff zu nehmen. Da die einzelne Runde rund 1.100 Meter lang war, waren somit insgesamt 6 Runden zu laufen. Mit dem heftigen Anstieg kurz nach Start und Ziel sollte ich den ganzen Lauf über nicht richtig warm werden. Der Rest der Strecke lief aber immer besser.
Dennoch hieß es mächtig aufpassen, war die Strecke doch im Vorfeld auch von Mountainbikern und Waldarbeitern mit großem Gerät benutzt worden. Die gefrorenen und knüppelharten Furchen und Spuren boten uns keine ebene Strecke. Bergauf war ich eh langsam, bergab wollte ich aber nicht alles riskieren, also lief ich mit gebremstem Tempo. Beim Blick auf die Uhr war ich dann aber umso überraschter, da ich mit einer durchschnittlichen Pacezeit von 5:47 min/km recht zügig unterwegs war und dies trotz mehrfacher Schrittpausen.
Nach 38:22 Minuten erreichte ich schlussendlich das Ziel. Gefühlt war ich wohl einer der letzten Teilnehmer, die das Ziel erreichten. Zumindest war der Versorgungsstand mit dem warmen Tee schon recht gut besucht. Allzu viele durften somit nach mir nicht noch ins Ziel kommen. Ich freute mich dennoch über meine Zeit, die ich mir trotz der widrigen Umstände gut erkämpft hatte. Die Zeit war mir zudem auch nicht wichtig, da ich zu erst einmal heile ins Ziel kommen wollte.
Als ich abends die Ergebnisliste im Netz fand, staunte ich nicht schlecht. In der AK-Wertung hatte ich doch tatsächlich den 3. Platz belegt. Ok, es waren auch nur drei Läufer! In der Gesamtwertung erreichte ich Platz 22 von gerade einmal 25 Läufern insgesamt. Dies bestätigte dann auch meinen Eindruck von Samstag, dass hinter mir nicht mehr viel Action im Wald war.
Insgesamt ist der Ergster Crosslauf ein kleiner, dennoch sehr ordentlich organisierter und vor allem sehr familiärer Lauf. Die Strecke an sich ist sehr herausfordernd, da es eben ein echter Crosslauf ist. Bei vielen Crossläufen werden künstliche Hindernisse errichtet. Hier braucht es dies nicht.
Steile Anstiege, Strecken durch Senken mit unmittelbar folgenden Aufstiegen, unebener Untergrund, Waldboden und Wurzeln, aber auch die Möglichkeit, sofern nicht gerade der Boden gefroren ist, im downhill ordentlich Gas geben zu können, machen den Lauf sehr interessant und abwechslungsreich.
Das sechsmalige Durchlaufen der gleichen Runde fällt so gar nicht auf, da man genug damit zu tun hat, sicher die anspruchsvolle Strecke zu meistern.
Wer sich nun über den Ergster Crosslauf informieren möchte, der kann die Website des SG Eintracht Ergste e.V. besuchen.
Bis demnächst auf der Piste. Allzeit gute Läufe!