Irgendwie scheine ich ein Abonnement für gute Zeiten auf herausfordernden Strecken zu haben. Im Juli beim 16. ZFS Münster-City-Run gelang mir seit langem mal wieder eine sub50, obwohl die Strecke alles andere als eine Rennstrecke ist.
Auch Lüdinghausen ist so ein Pflaster. Technisch durchaus kniffelig und herausfordernd. Es ist viel Strategie gefragt und wer die Strecke kennt, ist durchaus im Vorteil. Ständig wechselnder Untergrund, viele Kurven, gerne auch mal Wurzeln im Weg oder aber schotteriger Untergrund, Kopfsteinpflaster, Abflussrillen und herkömmlicher Asphalt. Von allem ist etwas dabei.
Ich hatte mir den 10er auf die Liste geschrieben, also den klassischen Stadtfestlauf. Ich hatte eigentlich nicht viel Lust, konnte mich aber dennoch aufraffen. Pünktlich, kurz vor dem Start, war ich vor Ort, konnte mich fertig machen und ein wenig einlaufen. Der Lüdinghauser Lauftreff war auch wieder mit einer riesigen Mannschaft vertreten. Immer wieder schön, die Truppe mal wieder zu sehen und gemeinsam Läufe zu bestreiten.





Der Start war diesmal, nicht wie üblich, auf der Steverstraße, sondern in der Graf-Wedel-Straße. Damit sollte vermutlich die erste Engstelle beim Abbiegen in den Parc de Taverny vermieden werden. Aus meiner Sicht keine gelungene Aktion, da es ziemlich eng und abzusehen war, dass der Start alles andere als flüssig verlaufen würde – dies zumindest für die, die hinter den Top-Läufern starteten.
Punkt 18 Uhr erfolgte der Startschuss und es passiert genau das, was ich befürchtet hatte. Erst mal gemächlich loswandern, dann langsames Traben, vor der Induktionsschleife noch mal anhalten, wegen Stau, und dann ging es im Lauftempo erst richtig los. Ich kann nur hoffen, dass der Start zukünftig wieder auf der Steverstraße erfolgt, so hat das Läuferfeld bessere Möglichkeiten in den Lauf zu kommen, kann sich besser verteilen und das Abbiegen in den Park ist eh kein Thema, da man das bei den wiederholenden Runden ja eh machen muss.
Die Laufrunde habe ich in meinen bisherigen Laufberichten zum Stadtfestlauf ausführlich beschrieben. Wegpunkte sind der Park de Taverny, die Burg Lüdinghausen, die Stadtlandschaft, die Burg Vischering, das Bievoetken, der Steverwall und schlussendlich der Zielabschnitt auf der Borg vor dem Rathaus.

Ich hatte mich im Läuferfeld freigelaufen und konnte auf den ersten 5 Kilometern eine Pace von deutlich unter 5 min/km erlaufen. Das war gut und spornte mich an, so weiterzumachen. Bei Kilometer 7 grüßte mich plötzlich unsere Rakete Linus aus dem Lauftreff, der mal wieder völlig außer Konkurrenz unterwegs war und seinen Lauf schließlich mit 35:37 Minuten abschloss und damit einen Start-Ziel-Sieg einfuhr.
Für mich ging es aber noch eine Runde weiter und ich nutzte ein Laufpärchen, die scheinbar auch unter 50 Minuten bleiben wollten, als Zugpferd. Ich hängte mich dran. Bei Kilometer 5 bis 7 hatte ich eine kleine Schwächephase und war mit etwas über 5 min/km unterwegs. Das würde nicht reichen. Also nutzte ich die beiden, was auch sehr gut funktionierte. Die Pace wanderte wieder unter 5 min/km.
Nach der letzten Runde hatte ich die beiden dann doch noch überholt und insbesondere auf dem Steverwall noch einmal richtig reingetreten, so dass ich mit 49:42 Minuten durchs Ziel kam. Mit meiner Zeit erreichte ich unter den 265 Finishern Gesamtplatz 116. In der Altersklasse kam ich auf den 18. Platz (29) und in der Wertung der Männer auf Platz 106 (191).





Damit hatte ich tatsächlich nicht gerechnet, aber war für mich natürlich ein schöner Abschluss des Tages, zumal ich ja eigentlich gar nicht zu Hause gewesen wäre. In dieser Woche wollte ich eigentlich eine Transalp fahren, die ich in diesem Jahr nun schon zum zweiten Mal wegen wetterbedingter Widrigkeiten canceln musste. Wer die Bilder aus den Bergen gesehen hat, wird dies als weise Entscheidung ansehen.
Alles in allem ein schöner Freitagabend in Lüdinghausen und nun wird fleißig weitertrainiert für den nächsten Halbmarathon Ende Oktober in Ljubljana.
Euch ebenfalls allzeit gute Läufe!