Brocken Trail’s – Von Torfhaus auf den Brocken (Goetheweg) (20 km)

Die Brocken-Trail’s ist meine Serie, die die drei klassischen Routen auf den höchsten Berg des Harzes, den Brocken (1.142 m), und retour beschreiben sollen. Zwei Routen, nämlich „Von Braunlage auf den Brocken“ und „Von Schierke kurz und knackig auf den Brocken“ habe ich schon beschrieben. Nun folgt also die dritte Route, die gleichzeitig auch die wohl leichteste ist.

Gestartet bin ich von Torfhaus auf 800 Meter Höhe. Hier ist mittlerweile alles touristisch umfangreich erschlossen. Von Fressbuden bis zur ursprünglichen Berghütte des Deutschen Alpenvereins e.V. ist hier alles zu finden. Der Parkplatz war an diesem Tag kostenlos, da erneut reichlich gebaut wurde. Es folgt der Harzturm, Deutschlands höchster Holz-Aussichtsturm. Ok, wer es braucht? Ich genieße lieber die Aussicht vom Brocken und mache mich um kurz nach 9 Uhr auf den Weg.

Der Weg bietet keine großen Schwierigkeiten, ist gut ausgebaut und verläuft schön durch den Wald. Immer wieder sieht man bereits den Brocken, der noch in weiter Ferne zu liegen scheint. Zuerst geht es recht deutlich bergab – hinab in eine Senke. In der verweilen wir für rund 1,3 Kilometer bevor dann der kontinuierliche Anstieg beginnt. Bis hier hin heißt der Weg noch Schubensteinweg. Weiter geht es dann über den Kaiserweg, der mich nun recht deutlich bergan Höhe gewinnen lässt.

Nach weiteren 1,5 Kilometern erreicht man wieder eine Weggabelung und man trifft auf den Goetheweg. Er ist nach Johann Wolfgang Goethe benannt und folgt seinem wahrscheinlichen Aufstieg von Torfhaus zum Brocken am 10. Dezember 1777. Der Weg führt uns nun herrlich kühl durch den Wald bis zur Halbzeitmarke des Aufstiegs. Unterwegs macht man Bekanntschaft mit einem Luchs. Dieser steht auf einem Stein und guckt in die Weltgeschichte. Vermutlich steht er noch heute da, denn er ist aus Bronze und wurde im Jahr 2017 in Erinnerung an die erfolgreiche Wiederansiedlung des Luchses im Harz errichtet.

Strecke

Bei Kilometer 5,4 erreichen wir dann einen nicht so schönen Ort. Immer wenn ich die Betonplatten sehe, bekomme ich Beklemmungen. Es handelt sich um den Kolonnenweg für die ehemaligen Grenztruppen. Für 400 Meter führt mich dieser Weg nun sehr steil hinauf zum ehemaligen Bahnhaltepunkt Goetheweg. Ab hier befindet man sich in unmittelbarer Nähe zur Brockenbahn, die für etwas mehr als zwei Kilometer entlang des Neuen Goethewegs den Brocken hinauffährt.

Höhenprofil

Auf 1.020 Meter Höhe erreiche ich dann die asphaltierte Brockenstraße, die steil die letzten 120 Höhenmeter auf das Gipfelplateau des Brockens führt. 9,5 Kilometer zeigt die Uhr und exakt 1.140 Höhenmeter. 2 Meter bekommt man hinzu, wenn man noch auf den „Brocken“ steigt, der den Gipfelpunkt markiert. Das spare ich mir allerdings, da ich ja noch wieder runter muss und mich nicht vollends verausgaben möchte.

Ich mache auf dem Gipfel bei herrlichem Wetter meine Runde über das Gipfelplateau, besuche wieder das Restaurant „Der Brockenwirt“ und trinke ein alkoholfreier Weizen.

Dann geht es wieder hinab Richtung Torfhaus. Mein Weg führt mich rund 4 Kilometer bis zum Eckersprung, dem Ort, an dem ich beim Aufstieg den Kolonnenweg erreichte. Hier bog ich nun rechts ab in einen sehr schmalen und durchaus anspruchsvollen Bergstieg. Besonderheit hierbei, dieser Stieg verläuft für rund 2 Kilometer exakt auf der ehemaligen Grenze. Von Sicherungsanlagen ist allerdings nichts mehr zu erkennen. Die Natur hat ganze Arbeit geleistet und sich weitestgehend alles zurückgeholt. Begleiten tut mich das kleine Flüsschen Ecker. Dieser, richtiger Weise eher Bächlein genannte Wasserlauf floss ebenfalls direkt auf der Grenzlinie entlang.

Bei Kilometer 15,4 erreiche ich eine Senke. Hier wechsle ich nun von Sachsen-Anhalt nach Niedersachsen hinüber. Verläuft völlig problemlos – dennoch frage ich mich, wie es hier wohl vor dreißig Jahren ausgesehen haben mag.

In Niedersachsen wechsle ich nun von dem kleinen, teils auch nicht zu erkennenden Bergstieg auf den gut ausgebauten schottrigen Quitschenberg-Weg. Dieser führt mich zurück in die „Zivilisation“, wo ich nach 17 Kilometer Wegstrecke wieder den Kaiserweg erreiche. Auf diesem laufe ich aber nur kurz weiter, um dann nach links in den Torfmoorweg abzubiegen. Auch dieser Weg ist nicht der Touristenmagnet, obwohl er schön ausgebaut ist. Der Weg führt entlang des Großen Torfhausmoores direkt zurück zur Siedlung Torfhaus.

Ein Stück Bundesstraße und schon bin ich wieder am Torfhaus angekommen. Nach etwas mehr als 2 Stunden habe ich 543 Höhenmeter absolviert und bin froh, alle drei Touren erfolgreich gelaufen zu sein.

Trailrun reizt mich und so werde ich mal schauen, ob es nicht noch andere Touren gibt, wie man auf den Brocken hinaufkommt. Wenn dem so ist – wovon ich ausgehe – wird die Serie fortgeführt.

Und nun allzeit gute Läufe!

 

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