Wer der Meinung ist, im ansonsten flachen Münsterland könne man nicht auch die eine oder andere Bergwertung erlaufen, der irrt gewaltig. Dass wir ein Laufterrain direkt vor der eigenen Haustüre haben, bei dem man sich ordentlich in die Höhe schrauben muss, zeigt diese Trainingsroute, die ich mal als den Seppenrader Höhenkamm tituliert habe.
Beginnen kann man diese Strecke hervorragend an der Seppenrader Kanalbrücke. Hier bietet sich ein kleiner Stellplatz, auf dem man parken und der als Basis für diese 13 km lange Runde dienen kann.
Von der Brücke aus laufen wir auf dem Weg Dorfbauerschaft Richtung Olfen. Direkt nach dem Start wechseln wir aber auf den kanalseitenweg, da die asphaltierte Strecke bei den vor uns liegenden Bauernhöfen aufhört. Und am Kanal ist es eh viel schöner zu laufen als hinter dem Deich.
Hier laufen wir nun für rund zweieinhalb Kilometer entlang des Kanals. In Höhe der Grube-Brücke biegen wir nach rechts ab und folgen dem Wirtschaftsweg Tetekum bis zur Bundesstraße. Hier queren wir, biegen nach rechts ab und biegen sofort wieder nach links in den Wirtschaftsweg ab. Diesem folgen wir für rund einen Kilometer, zuerst leicht ansteigend, dann noch einmal stark abfallend. In der Senke biegen wir nach links ab.
Dieses Wegstück ist gesäumt von zahlreichen Pappeln und bietet insbesondere im Sommer angenehmen Schatten. Wir passieren eine alte Gerichtsstätte, die heute als idylischer Versammlungsplatz der Tetekumer Schützen dient und die zudem über eine Wasserversorgung verfügt. Über eine Handpumpe kann man sich hier frisches Quellwasser zapfen und eine kleine Pause vor dem Anstieg auf den Höhenkamm einlegen.
Danach erreichen wir die Seppenrader Schweiz, oder aber, wer es noch kleinteiliger bevorzugt, die Tetekumer Schweiz. Wir lassen den letzten Hof links liegen und steigen auf relativer kurzer Wegstrecke von 65 Höhenmeter auf 99 Höhenmeter empor. Klingt jetzt nicht sonderlich viel, ist es auch nicht, aber dennoch arbeitet die Pumpe auf Hochtouren. Oben angekommen sehen wir links den Tetekumer Fernsehturm und rechts bietet sich ein lieblicher Blick in die Niederungen der Schweiz.
Nun geht es relativ eben, aber dennoch leicht ansteigend weiter. An der Weggabelung halten wir uns rechts und laufen so oberhalb der Grenze zum Naturschutzgebiet Seppenrader Schweiz entlang. Von hier haben wir auch einen schönen Ausblick hinunter nach Lüdinghausen.
Kurz vor Erreichen des Hofes Spöde, den wir nach etwas mehr als fünf Kilometern erreichen, biegen wir nach links ab, um Richtung Bundesstraße zu laufen. Diese erreichen wir kurz danach und an ihr laufen wir weiter entlang, bis wir nach sechseinhalb Kilometern, der Hälfte unserer Strecke, Seppenrade erreichen. Wir durchlaufen das Dorf. In Höhe der Kirche, die hier alles überragt, erreichen wir auch mit 109 Höhenmetern den höchsten Punkt der Strecke. Ab jetzt geht es nur noch bergab.
Nach exakt acht Kilometern erreichen wir erneut die Bundesstraße, die wir queren, um nach knapp 500 Metern, an der rechts liegenden Trafostation nach rechts in das Feld abzubiegen. Hier verläuft ein Feldweg zwischen den Feldern, den wir für die nächsten 700 Meter nutzen werden. An einer Weggabelung erreichen wir eine Schotterstraße, auf die wir nach rechts abbiegen. Kurz vor Erreichen des kleinen Waldes geht es links weiter. Hier kann man sich zu passender Jahreszeit mit frischen Äpfeln eindecken, die hier zu hunderten frisch rumliegen.
Nach 9,8 Kilometern erreichen wir einen asphaltierten Wirtschaftsweg (Ondrup), auf dem wir nach rechts einbiegen. Die nächste Möglichkeit (Dorfbauerschaft 6) biegen wir dann wieder nach links ab und nähern uns stetigen Schrittes dem Kanal. Es folgen noch ein paar links-rechts-Kurven und wir erreichen das Gasthaus Peters am Dortmund-Ems-Kanal.
Hier biegen wir nun ein letztes Mal nach rechts ab und laufen die letzten eineinhalb Kilometer entlang des Kanals, bevor wir unseren Ausgangspunkt, die Kanalbrücke an der Seppenrader Straße erreichen.
Die Route besticht zum einen durch eine ständig wechselnde Landschaft und dadurch bedingt immer wechselnde Untergründe. Von Schotterwegen über asphaltierte Wirtschaftswege, aber auch Pfade durch die Felder und über den Höhenkamm ist alles mit dabei und erfordert einen sicheren und festen Tritt und durchaus auch Konzentration.
Ich wünsche Euch viel Spaß und viele neue Eindrücke. Allzeit gute Läufe!